Brückenprüfung in Hennef Experten untersuchen Brücken am Siegtalradweg

Hennef · Ein Ingenieurbüro hat die Brücken in Bülgenauel und Auel überprüft. Dabei hat es "keine großen Schäden“ gefunden.

Der Sommer naht und damit auch die Fahrradsaison. Damit Radler auf dem Siegtalradweg in Hennef sicher von A nach B kommen, fanden jetzt umfangreiche Prüfungen der Brücken in Bülgenauel und Auel statt. Nach ihrer Fertigstellung 2012 erfolgte zunächst eine Hauptprüfung, bevor die Brücken freigegeben wurden. Diese erste Prüfung stellte sicher, dass die Objekte keine baulichen oder optischen Mängel aufweisen und technisch einwandfrei sind. „Man beurteilt die Brücken hinsichtlich der Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit“, so Diplom-Ingenieur Dirk Grill vom Ingenieursbüro Verheyen.

Nun, kurz vor Ablauf der Gewährleistung durch die Baumfirma, erfolgte Anfang der Woche die zweite Prüfung der Brücken in Bülgenauel und Auel. Das Augenmerk lag dabei auf Mängeln, die nach der Hauptprüfung 2012 entstanden sein könnten. Auf einem sogenannten Brückenuntersichtgerät inspizierte Dirk Grill dafür den optischen und technischen Zustand aller Bauteile: „Die ganze Stahlkonstruktion wird abgefahren und untersucht.“

Dafür wurde er auf einem Steg unter das Bauwerk befördert. Dort erfolgte eine handnahe Prüfung der Bausubstanz. Das ermöglicht eine kurze Distanz zur Brücke und macht es dabei möglich, kleine Schadstellen direkt zu erkennen. Grill untersucht unter anderem die Lager der Brücke, die statische Kräfte zwischen dem Brückenaufbau und den -pfeilern ausgleichen und leichte Bewegungen ermöglichen. „Diese Lager können Risse haben oder sich verschieben. Hier ist es wichtig, die Lagegenauigkeit und den Zustand zu prüfen.“

Mit einem sogenannten Schichtdickenmessgerät inspiziert Grill zudem den Korrosionsschutz der Brücken. Das handgroße Gerät zeigt durch Kontakt mit der Brückenoberfläche die Dicke der auf die Stahlkonstruktion aufgetragenen Schicht. „Es gibt Vorschriften, wie dick die Farbe aufgetragen werden muss, damit die Brücke eine entsprechende Dauerhaftigkeit hat. Gibt es Stellen, an denen der Schutz nicht dick genug aufgetragen wurde, muss nachgearbeitet werden.“

Treten Mängel auf, dokumentiert Grill sie genau. Er notiert sich die betroffenen Stellen und ergänzt sie durch Fotos. Anschließend erfolgt eine Bewertung der Brücke, die zwischen eins und vier liegt. Neue Brücken sollten laut Grill optimalerweise eine Benotung zwischen eins und zwei erhalten. „Im Prüfbericht wird alles festgehalten. Den bekommt dann der Auftraggeber möglichst schnell, damit noch Zeit bleibt, die Gewährleistungspflicht durch die Baufirma in Anspruch zu nehmen“, so Grill.

Für die Inspektion der beiden Brücken auf dem Siegtalradweg bei Hennef war Dirk Grill zwei Tage vor Ort. „Für Brücken dieser Größe brauche ich etwa einen Tag. Bisher habe ich keine großen Schäden festgestellt. Ein paar Kleinigkeiten, aber die hat man immer.“ Radtouren auf dem Siegtalweg rund um Hennef steht also nichts im Wege.

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