Kommentar zu Straßensanierungen Ein Tropfen

Meinung | RHEIN-SIEG-KREIS · Rund drei Millionen Euro fließen in Reparaturen maroder Strecken, die in die Verantwortung des Landes NRW fallen. Angesichts 160,85 Millionen Euro, die das Landesstraßenerhaltungsprogramm insgesamt umfasst, zu wenig.

Sie sind nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, die drei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt für die Straßensanierung im Rhein-Sieg-Kreis. Bei einem Gesamtvolumen von 160 Millionen Euro ist das relativ wenig.

Der Rhein-Sieg-Kreis ist flächenmäßig schließlich der größte Landkreis in NRW, der zweitgrößte nach Einwohnern. Mehr als 520 Kilometer Landesstraßen durchziehen das Kreisgebiet, davon werden in diesem Jahr keine 20 Kilometer saniert. Und man darf davon ausgehen, dass es nur die allernötigsten und gefährlichsten Stellen sind.

Natürlich ist nicht das gesamte Streckennetz marode, aber es bröckelt eben doch an vielen Stellen. Die Experten sprechen von „Substanzverzehr“. Das ist eine freundliche Umschreibung für Vernachlässigung: Es ist über Jahre und Jahrzehnte zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden, auch in der Region.

Die dicke Rechnung kommt nun, da manche Straßen und Bauwerke so kaputt sind, dass Sanierungen keinen Aufschub mehr dulden – siehe A 3. Die Autobahn wird auf Jahre eine Baustelle sein, allein zwischen Lohmar und Siegburg müssen sechs Brücken saniert und sieben durch neue ersetzt werden. Was für die Instandhaltung gilt, trifft auch auf die Weiterentwicklung der Infrastruktur zu. Die Region ist stark gewachsen, und sie wächst weiter.

Das Straßen- und Stadtbahnnetz hat sich dagegen seit den 80er Jahren kaum nennenswert verändert. Fehlende politische Weichenstellungen, lange Genehmigungsverfahren und knappe Mittel führen die Region so in den Dauerstau. Ergänzungen und Ausbauten kommen inzwischen nur noch zögerlich, ja quälend langsam voran. Bestes Beispiel: die Verlängerung der S 13 bis Oberkassel. Ob sie vor 2030 in Betrieb geht?

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