Rettungshundestaffel in Hennef "Die Mantrailer" üben die Suche nach Personen

HENNEF · Kira ist aufgeregt. Die zweieinhalbjährige Labrador-Hündin schnüffelt an einem Taschentuch, das ihr vor die Nase gehalten wird. Als sie den Geruch aufgenommen hat, läuft sie an der Leine ihrer Halterin Melanie Pick los.

 Auf Spurensuche in Hennef: Melanie Pick mit ihrer Labrador-Hündin Kira, dahinter Ausbilderin Stefanie Nowarra.

Auf Spurensuche in Hennef: Melanie Pick mit ihrer Labrador-Hündin Kira, dahinter Ausbilderin Stefanie Nowarra.

Foto: Ingo Eisner

Um die Ecke steht ein Junge, dem das Taschentuch gehört. Kira hat ihn schnell gefunden und die Prüfung mit Bravour bestanden.

Die Troisdorferin Melanie Pick gehört zu den 75 Teilnehmern, die der Einladung der Rettungshundestaffel "Die Mantrailer" nach Hennef gefolgt sind. Aus dem gesamten Bundesgebiet sind Halter mit Hunden angereist, um bis Sonntag verschiedene Übungen zur Personensuche zu absolvieren.

"Im Vordergrund steht der aktive Austausch der Teilnehmer untereinander, die seit Donnerstag realitätsnah die Suche nach vermissten Personen üben", sagt Oliver Muth, Leiter der Rettungshundestaffel "Die Mantrailer", die sich vor kurzem gegründet hat und ihren Sitz in Siegburg hat.

Die Teilnehmer des Lehrgangs sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Mitglieder von Rettungsorganisationen wie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) oder der Johanniter Unfall Hilfe (JUH). Gestern Morgen trafen sich die Teilnehmer auf dem Parkplatz eines Hennefer Baumarktes, wurden in kleine Gruppen aufgeteilt und schwärmten anschließend aus, um Übungen mit den Hunden zu absolvieren.

"Wir sind an diesem Wochenende auch in Siegburg und Sankt Augustin unterwegs", sagt Muth. Mantrailing setzt sich aus den englischen Wörtern "man" (Mensch) und "trail" (verfolgen) zusammen und umschreibt die Personensuche unter Einsatz von Gebrauchshunden.

Dabei wird der hervorragende Geruchssinn dieser Hunde genutzt. "Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert", sagt Oliver Muth.

Dabei wird ein Kleidungsstück des Gesuchten dem Hund vor die Nase gehalten, damit er die Fährte aufnehmen kann. "Das Einsatzgebiet sind zumeist Innenstädte", sagt Muth. Mantrailer werden, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt. Ob Schweißhunde, Deutsch-Kurzhaar oder Golden Retriever, für das Mantrailing eignen sich viele Hunderassen.

"Die Arbeit mit den Hunden beginnt bereits ab dem Welpenalter", sagt Muth. "Kira war gerade mal drei Monate alt, als wir mit dem Mantrailing anfingen", erklärt Melanie Pick, deren Labrador-Hündin sichtlich Spaß an den Übungen hatte. Nach drei Jahren Ausbildung können die Hunde bei Suchen nach vermissten Personen offiziell eingesetzt werden.

Info

Weitere Informationen zu den Mantrailern gibt es unter www.diemantrailer.de, info@diemantrailer.de und 02241/50188.

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