"Kunst im Siegblick" in Hennef Die etwas andere Ausstellung vereinte Kreativität und Natur

HENNEF · Ein Spiegelei im Baumgeäst, Riesenameisen aus Stahl sowie eine aquamarin- und orangefarbene Schildkröte, die aus Wurzeln entsteht: Im Garten der Galeristin Luzia Sassen fügt sich die Kunst wie selbstverständlich in die Natur ein.

 Ganz in grün: Martin Welzel bemalt Bodypainting-Model Anna Frömel.

Ganz in grün: Martin Welzel bemalt Bodypainting-Model Anna Frömel.

Foto: Ingo Eisner

Unter dem Titel "Kunst im Siegblick" lud Sassen sechs befreundete Künstler ins beschaulich Hennef-Adscheid ein, um deren Werke in die malerische Umgebung und Gartenatmosphäre einzufügen. Dafür hat Sassen zusammen mit dem Künstler und Gartenbauer Martin Wenzel den privaten Garten in ein kreatives Gelände verwandelt.

"Vor einem Jahr standen hier noch Dornenbüsche und Gestrüpp, wir wollten Platz schaffen, ohne die seltenen Tierarten zu vertreiben", sagt die Galeristin. Das Ergebnis ist ein Gelände, auf dem Kunst und Natur ineinander übergehen. "Die Werke fügen sich intuitiv in die Natur ein und der Gesamteindruck ist ein Kunstwerk für sich", beschreibt Martin Wenzel.

Für dieses Ausstellungsprojekt konnte Sassen auch die Magdeburger Künstler Volker Kiehn und Joachim Röderer gewinnen. Beide verarbeiten Stahl in ihren Skulpturen, die mit ihrer silbernen oder rostigen Optik einen Kontrast zu den knalligen Farben der Wenzel-Kunstwerke darstellen.

Vielfalt in Struktur- und Formsprache konnten Besucher auch im Eingangsbereich der Ausstellung finden. Dort standen Holzskulpturen des Künstlers Peter Grunewald den farbintensiven Bildern der Künstler Marc Kirschvink und Christian Krieter gegenüber. Marc Kirschvink nutzte die Kinder-Kritzeleien seiner Tochter als Inspiration und Vorlage für seine abstrakten Bilder. "Mit der Geschichte der Bilder kann ich Leute für diese Art der Kunst begeistern, die sonst wenig damit anfangen können", erklärt er.

Ähnlich ist es auch bei den Streetart-Künstlern, die Luzia Sassen vertritt. Ihre Werke sind im Stadtbild präsent, bevor sie auf Ausstellungen auftauchen, wie etwa die Tapetenzeichnungen des Künstlers "1zwo3". Ob in der Stadt oder im Garten - es scheint ein Anliegen Sassens zu sein, neue Räume für die Kunst zu schaffen.

"Ich will die ganze Region aufmischen", sagt Sassen mit einem Augenzwinkern. Vor allem die Bevölkerung auf dem Land soll mit Kunst in Verbindung kommen können. Einige Nachbarn hat sie schon begeistern können. "Ich bin hier in Adscheid groß geworden, aber so etwas gab es hier noch nie", sagt Ausstellungsbesucherin und Nachbarin Margarete Struthmann (85).

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