Förderschule in Hennef-Bröl Der neue Chef kommt in der Umbauphase

Hennef · Seit Juni hat die Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef-Bröl mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung mit Marcel Meinecke einen neuen Schulleiter. Der 48-jährige Sonderpädagoge kommt aus Troisdorf an die Richard-Schirrmann-Schule.

 Hat sich schon gut eingelebt: Der neue Schulleiter Marcel Meinecke in seinem Büro.

Hat sich schon gut eingelebt: Der neue Schulleiter Marcel Meinecke in seinem Büro.

Foto: Ingo Eisner

Es ist gerade mal fünf Monate her, dass Jürgen Heinzer nach mehr als 23 Jahren als Leiter der Richard-Schirrmann-Schule verabschiedet wurde. Seit dem 1. Juni hat die Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef-Bröl mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung mit Marcel Meinecke einen neuen Schulleiter. Der 48-jährige Sonderpädagoge, Ehemann und Vater von zwei heranwachsenden Töchtern wurde in Aachen geboren, studierte in Köln und lebt mit seiner Familie in Rösrath. Der passionierte Freizeitsportler, der in seiner Freizeit gerne läuft und reist, hat in Düsseldorf sein Referendariat an einer Förderschule absolviert und war von 2009 bis 2018 stellvertretender Leiter der Förderschule am Rotter See, bevor er jetzt nach Bröl wechselte.

„Ich versuche mir nach wie vor erst einmal einen Überblick zu verschaffen und zu schauen, wie die Dinge an dieser Schule funktionieren“, sagt Meinecke. In seinem Büro künden Abdeckfolien von der Tatsache, dass die Schule seit geraumer Zeit umgebaut und saniert wird. „Das war schon ein steiler Start. Ich habe bereits viele Gespräche mit Eltern und Lehrern geführt und habe meine Stelle natürlich mitten während der Umbauphase angetreten“, sagt Meinecke.

Die Nachfrage steigt weiterhin

Neben den Wasserschäden am Dach, die derzeit beseitigt werden, soll während der Sommerferien im Keller ein Werk- sowie ein Musikraum eingerichtet werden. Zudem werden laut Meinecke die sanitären Anlagen in der Turnhalle und im Schulgebäude erneuert und zwei Klassenräume saniert. Neue Böden, eine sanierte Bibliothek sowie ein Aufzug und eine weitere, behindertengerechte Toilette runden die Maßnahme ab. „Die Arbeiten im Verwaltungstrakt sind eigentlich abgeschlossen, und es ist alles sehr schön geworden“. Bis Ende des Jahres soll dann wirklich alles fertig sein. Die Tatsache, dass einige der 150 Kinder, die von insgesamt 30 Lehrern an den Standorten in Bröl, Eitorf und Siegburg unterrichtet werden, im Bröler Stammhaus derzeit in zwei Containern untergebracht sind, sei laut Meinecke gar kein Problem. „Das funktioniert alles wunderbar“, sagt der neue Schulleiter.

Dass die Schule als Angebot für Kinder mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung wichtiger denn je ist, macht die steigenden Nachfrage deutlich. „Wir sind mit 150 Schülern allerdings sowohl räumlich, als auch pädagogisch an einer Grenze angekommen“, sagt Meinecke. „Ich habe mir nie Sorgen darüber gemacht, dass Schulen mit diesen Förderschwerpunkten geschlossen werden. Diese Förderschulen werden definitiv gebraucht“, sagt Meinecke. Vieles, was beispielsweise an der Richard-Schirrmann-Schule geleistet werde, wäre laut Meinecke beispielsweise an einer Gesamtschule gar nicht darstellbar. 70 bis 80 Prozent der Schüler, die eine Förderschule im Kreis besuchen, könnten allerdings später wieder in den Regelschulbetrieb aufgenommen werden.

Kinder sollen Spaß am Lernen haben

Sorgen macht sich Meinecke allerdings um die gesellschaftliche Entwicklung. Kinder zeigten bereits im Kita-Alter Auffälligkeiten. „Dieser Prozess kann so eigentlich nicht mehr weitergehen. Noch vor ein paar Jahren haben wir uns an der Schule am Rotter See gefragt, ob wir eine erste Klasse einrichten sollen. Mittlerweile ist sie da“. Für seine neue Schule hat Meinecke ein Credo: „Die Kinder sollen gerne hierherkommen, sich gut aufgehoben fühlen, Spaß am Lernen haben und die Schule als einen Ort der Sicherheit empfinden. Sie sollen wissen, dass hier Menschen sind, die ihnen helfen“, sagt der neue Schulleiter.

Als Ziel hat er sich gesetzt, die Konstanz der Schule zu wahren und sie in Ruhe mit seinem Stellvertreter Jörg Schütt und dem Kollegium weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch das Projekt der tiergestützten Pädagogik. „Hunde sind beispielsweise dabei sehr hilfreich“, sagt Meinecke, der Besitzer eines Labradors ist. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir die Idee eines Klassenhundes etablieren“.

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