Feuerwehrfahrzeug Der Hennefer „Tuffi“-Tanker rettet Leben

Hennef · Umgebauter Milchtransporter hilft bei der Brandbekämpfung. Fahrzeug des Löschzugs Uckerath fasst bis zu 10.000 Liter Wasser und war auch beim Siegburger Großbrand im Einsatz.

Feuerwehrmann Andreas Becker klappt einen Hebel nach unten, dreht die Pumpe um und zurrt einen Schlauch fest. Jeder Griff sitzt. Kein Wunder, denn der ehemalige Milchtransporter und heutige „Tuffi“-Tanker der Feuerwehr Hennef kommt schon seit rund sieben Jahren regelmäßig zum Einsatz und war auch beim Großbrand in Siegburg-Brückberg ein wichtiger Pfeiler bei der Brandbekämpfung.

Da die Wasserversorgung in der Region nicht bei jedem Einsatz ausreicht, musste die Feuerwehr kreativ werden: Sie funktionierte einen ehemaligen Milchlaster zu einem Tanker um, der bei jeder Art von Bränden verwendet werden kann. „Die Idee hatten wir von den Kollegen aus Königswinter, die einen ähnlichen Tanker haben. Gerätewarte in Hennef haben den Milchtransporter dann zu einem Feuerwehrfahrzeug umgebaut“, erklärt Christian Buchen, stellvertretender Löschzugführer in Uckerath.

Der seit 2011 in Uckerath stationierte „Tuffi“-Tanker ist mit 10 000 Litern Wasser befüllt und stets einsatzbereit. Er war für die Milchproduktionsfirma „Tuffi“ unterwegs, weshalb er noch heute neben seinem offiziellen Namen „Uckerath Tankwagen 9000“ den Namen „Tuffi“-Tanker trägt. „Der Wagen ist bei jedem Einsatz dabei, auch wenn er nicht immer gebraucht wird“, erklärt Buchen. Fünf bis sechs Mal pro Jahr werde speziell dieser Laster benötigt. Da er überörtlich eingesetzt wird, können auch andere Einheiten ihn anfordern.

Drei Stunden in Siegburg im Einsatz

Auch bei dem Großbrand in Siegburg-Brückberg war das so. Er stand an diesem Nachmittag in Hennef beim Brand des Dachs einer Sporthalle in Bereitschaft, als die Feuerwehr von dem Brand in Siegburg erfuhr. „Wir haben über den Fahrzeugfunk von dem zweiten Brand erfahren. Und als wir hörten, dass sich die Lage verschlimmerte, hat man uns dorthin gerufen“, erläutert Becker. Da der Wagen bereits in Hennef-Ort stand, konnten die Einsatzkräfte innerhalb weniger Minuten in Siegburg eintreffen und sich sofort mit dem „Tuffi“-Tanker am Einsatz beteiligen.

Mit einer speziellen Pumpe wird Wasser sowohl in den Tanker hinein, als auch aus dem Tanker heraus gepumpt, um die anderen Feuerwehrfahrzeuge mit Wasser versorgen zu können. In Siegburg schlossen die Einsatzkräfte den „Tuffi“-Tanker an einen Hydranten an. Sie füllten ihn aber auch mit Wasser aus einem offenen Gewässer. Dieses Wasser wurde dann in die anderen Fahrzeuge gepumpt, in die nur etwa 1000 bis 2000 Liter passen, und konnte dann verwendet werden, um in Siegburg Böschung und brennende Häuser zu löschen. „Man könnte auch direkt vom Tanker aus löschen, aber da nur zwei Mann dieses Fahrzeug bedienen, ist es ein bisschen schwierig“, sagt Becker.

Der Tanker dient vor allem zur Absicherung, falls die Wasserversorgung bei einem Einsatz zusammenbricht oder ein Schlauch platzt. „Es ist eigentlich nur ein Wasserfass auf Rädern“, sagt Becker. Die Pumpe kann bis zu 1700 Liter Wasser pro Minute fördern, wodurch der Tanker in fünf bis sechs Minuten komplett leer gepumpt wäre. Aus diesem Grund schließt die Feuerwehr ihn meist vor Ort schon an einen Hydranten an. „Es gibt allerdings auch Einsätze, wo wir pendeln und ihn dann immer wieder hier bei uns neu befüllen“, so Buchen.

Drei Stunden war der „Tuffi“-Tanker in Siegburg im Einsatz und hat wertvolle Hilfe geleistet. Er wird sicher bald wieder gebraucht werden.

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