Industriegeschichte am Marktplatz Denkmal mit kunstvollen Motiven

HENNEF · Heute ist Hennef eine moderne Stadt, die vor allem für Gewerbetreibende über eine hohe Anziehungskraft verfügt. Alles begann allerdings vor rund 150 Jahren mit der Industrialisierung.

 Einweihung: Am Zugang zum Marktplatz hat das über Spenden finanzierte Denkmal seinen Platz gefunden.

Einweihung: Am Zugang zum Marktplatz hat das über Spenden finanzierte Denkmal seinen Platz gefunden.

Foto: Ingo Eisner

Der Bau der Bahnstrecke an der Sieg im Jahre 1859 und die Einweihung des Hennefer Bahnhofs im Jahre 1860 bildeten die Grundlage für Hennefs Industriegeschichte. Ein Denkmal, das an diese Zeit erinnern soll, weihten der Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) und Bürgermeister Klaus Pipke am Zugang zum Hennefer Marktplatz offiziell ein.

Einer der Pioniere dieser Geschichte war der Schlossermeister Carl Reuther, der 1862 eine Werkstatt in Hennef gründete und sieben Jahre später Maschinen für die Landwirtschaft produzierte. Zu Carl Reuther gesellen sich Johann Steimel, Johann Friedrich Jacobi, Philipp Löhe und Joseph Meys mit ihren Fabriken.

"Dieses Denkmal steht im Zentrum Hennefs und damit auch im Zentrum des früheren Industriegebiets und erinnert uns daran, wie alles anfing und wie aus dem beschaulichen Dorf Hennef die Stadt wurde, die wir heute kennen", sagte Bürgermeister Klaus Pipke. "Das Denkmal wurde komplett über Spenden finanziert, es steckt also kein einziger Cent an Steuergeldern in diesem Projekt", betonte der Bürgermeister.

Der geplante Brunnen war zu teuer

Eigentlich sollte auf dem Marktplatz vor mehr als zehn Jahren ein Brunnen entstehen, für den es auch Sponsorengelder von der Rhenag sowie Spenden der Hennefer Altbürgermeister Karl Kreuzberg, Emil Eyermann und Manfred Hehn gab. Nachdem klar war, dass ein solcher Brunnen zu teuer wird und der Stadt mit einem solchen Bauwerk auch eine wichtige Fläche für Veranstaltungen, etwa die Europawoche, fehlen würde, nahmen die Verantwortlichen von dem Projekt Abstand.

Der VVV, allen voran der Vorsitzende Gerhard Dohlen, sein Stellvertreter Karl Kreuzberg und der Geschäftsführer Peter Ehrenberg, hatten eine bessere Idee und machten sich bereits vor ein paar Jahren für ein Denkmal stark, das die industrielle Geschichte Hennefs dokumentieren soll. Im Herbst 2011 präsentierte der VVV bereits ein Modell. Nun kann das fertige Denkmal in voller Pracht bewundert werden.

Das Denkmal zeigt Merkmale der Hennefer Industriegeschichte

In kunstvollen Motiven zeigt es die herausragenden Merkmale der Hennefer Industriegeschichte wie Landwirtschaft, Bergbau, Verkehr, Landmaschinen, Milchwirtschaft und natürlich die Chronos-Waage. Die Metallgestalterklasse des Hennefer Carl-Reuther-Berufskollegs entwarf das Denkmal, das schließlich von der Firma Rausch gebaut wurde.

Das Denkmal wird abends sogar angeleuchtet und zudem von drei historischen Gusssäulen eingerahmt, die aus dem ursprünglichen Fertigungsgebäude stammen, in dem die Hennefer Firma Steimel einst ihre Milchzentrifuge "Polar" produzierte. Steimel stellte die Säulen zur Verfügung und sorgte damit für einen zusätzlichen Hingucker.

Die Kosten des Denkmals betragen insgesamt 50 000 Euro, die komplett aus den Spenden, die ursprünglich für den Brunnen gedacht waren, finanziert wurden. Bevor das Denkmal im Juli am Zugang zum Markplatz aufgebaut werden konnte, musste zunächst eine Stein-Skulptur von Giovanni Vetere, die an dieser Stelle stand, umgesetzt werden. Die hat jetzt ihren Platz an ebenfalls prominenter Stelle - direkt am Rathaus.

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