Stadtrat in Hennef Defizit von 3,2 Millionen - aber Haushaltssicherungskonzept wir vermieden

HENNEF · "Wir werden auch 2014 unsere eigenverantwortliche finanzielle Selbstverwaltung erhalten. Mit anderen Worten: Das gefürchtete Haushaltssicherungskonzept können wir knapp vermeiden. Möglich wird das aber nur sein, wenn wir, wie in den vergangenen Jahren, jede Sparmöglichkeit nutzen." Das waren die Kernsätze, mit denen Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke am Montagabend vor den Rat trat, um seine Haushaltsrede zu halten.

 In Aus- und Umbau der neuen Gesamtschule Hennef-West investiert die Stadt von 2014 bis 2016 3,1 Millionen Euro.

In Aus- und Umbau der neuen Gesamtschule Hennef-West investiert die Stadt von 2014 bis 2016 3,1 Millionen Euro.

Foto: Ingo Eisner

Schulden

Der Ergebnisplan des Haushaltsentwurfes 2014 verzeichnet rund 94,3 Millionen Euro ordentliche Erträge und rund 93,3 Millionen Euro ordentliche Aufwendungen. Im Ergebnis aus der laufenden Verwaltungstätigkeit schließt er mit einem Plus von rund einer Millionen Euro ab. Verrechnet mit Finanzerträgen in Höhe von 553.000 Euro und Zinsen und Finanzaufwendungen in Höhe von 4,7 Millionen Euro, ergibt sich ein Defizit 3,2 Millionen Euro.

"Den Ausgleich des Defizits werden wir über die allgemeine Rücklage leisten", sagte Pipke. Er hatte aber auch gute Neuigkeiten. "Trotz nach wie vor angespannter Finanzlage werden wir 2014 wieder mehr Schulden tilgen als neue Schulden aufnehmen", so der Bürgermeister. Um 593.913 Euro werde sich die Stadt entschulden.

"Wie geplant kommen wir weiterhin ohne Nettoneuverschuldung aus und werden dies auch in den kommenden Jahren so einhalten", versprach Pipke. Der Gesamtschuldenstand der Stadt werde in den kommenden Jahren weiter sinken. Die Aufwendungen für Personalkosten für 2014 liegen mit 24,6 Millionen Euro etwas niedriger als 2013. Allein die Kreisumlage schlage aber erneut mit über 20 Millionen Euro zu Buche. Der "schmerzliche Rückgang der Schlüsselzuweisungen" um rund zwei Millionen Euro erschwere zudem die Haushaltsplanung.

Bildung

Hennef hat mit der neuen Gesamtschule Hennef-West seit August eine zweite Gesamtschule. "In Aus- und Umbau investieren wir von 2014 bis 2016 3,1 Millionen Euro, in die Ausstattung bis 2017 weitere rund 500 000 Euro", sagte Pipke.

Kinderbetreuung

Hennef ist bereits gut aufgestellt, investiert aber weiter. Der für 2015/2016 geplante Neubau eines Kindergartens in Stoßdorf kostet die Stadt 1,3 Millionen Euro, der Ausbau der Kita Dambroich ab diesem Jahr etwa 700.000 Euro und der Ausbau der U3-Betreuung in Lichtenberg 400.000 Euro.

Sport

Die Stadt gewährt dem Hennefer Turnverein einen Investitionskostenzuschuss von 100.000 Euro zum Bau einer neuen Gymnastikhalle neben der HTV-Halle. In das Stadion im Schul- und Sportzentrum wird die Stadt 500.000 Euro investieren, um es für den Liga-Spielbetrieb sowie die Nutzung für die Leichtathleten zu ertüchtigen.

Hochwasserschutz

2014 wird die Stadt erneut Geld in den Hochwasserschutz stecken. Der Hochwasserschutz von der Kläranlage bis zur Stadtgrenze kostet die Stadt weitere 100.000 Euro, die Renaturierung des Höhnerbaches 700.000 Euro und der Hochwasserschutz in Weldergoven 860.000 Euro.

Einzelhandel

Neben einer bereits verabschiedeten Gestaltungssatzung sollen die Planungen für den Heiligenstädter Platz im Hennefer Zentrum voran getrieben werden, um den Einzelhandel attraktiver zu machen. Außerdem ist der Bau eines Geschäfts- und Bürohauses an der Ladestraße inklusive der Ansiedlung von Saturn in vollem Gange.

Geleistetes

Das Generationenhaus, der Leitbildprozess, die Entwicklung von Hennef-Mitte, der Bau von neuen Parkhäusern und die erfolgreiche Vermarktung des Neubaugebietes "Siegbogen" - Pipke ist mit der Entwicklung Hennefs zufrieden.

Allerdings gibt es neben dem Fluglärm einen weiteren Wermutstropfen: die Streichung der Ortsumgehung Uckerath von der Liste der NRW-Vorschläge zum Bundesverkehrswegeplan. "Diese Entscheidung war ein Schlag ins Gesicht. Sie geht komplett an den Menschen und Tatsachen vorbei", so Pipke.

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