Hennefer Meys Fabrik Das Wissen der Welt in der Hosentasche

HENNEF · Der Kabarettist und Lehrer Gregor Pallast gastierte für den guten Zweck in der Hennefer Meys Fabrik.

 Auftritt in Hennef: Der Kabarettist Gregor Pallast begeisterte das Publikum in der Meys Fabrik.

Auftritt in Hennef: Der Kabarettist Gregor Pallast begeisterte das Publikum in der Meys Fabrik.

Foto: Ingo Eisner

"Ich berate Sie heute für die Bundestagswahl im September. Geld zurück gibt es später aber nicht", begann Gregor Pallast sein Programm mit dem Titel "Verwählt? 2.0" am Sonntagabend in der Hennefer Meys Fabrik. Der Erlös des politischen Kabaretts ging an die Initiative "Torus", die Eltern schwer kranker und behinderter Kinder hilft.

Einen unbeschwerten und lustigen Abend in der Meys Fabrik versprach Pallast, der selbst in Hennef aufgewachsen ist. "Ich stand vor rund 20 Jahren genau auf dieser Bühne", sagte er. "Damals habe ich noch im Schulorchester des Hennefer Gymnasiums gespielt."

Erst vor rund zwei Jahren debütierte er als Kabarettist im Bonner Pantheon. Hauptberuflich ist er Politik- und Biologielehrer. Um das Publikum von seiner Kompetenz als kabarettistischer Berater zu überzeugen, zeigte er das Empfehlungsschreiben der Klasse 7a vor: "Alle haben die Note 1, seit ich sie unterrichte."

Besonders begeistert war das Publikum, als er darstellte, wie er seiner sechsten Klasse das Thema Geld erklärte: "Die Schüler sollen sich vorstellen, dass sie auf einer einsamen Insel leben. Annika hat einen Fisch, den Tim haben will. Da rufen die Schüler immer dazwischen, dass Tim aber was von Annika will."

Pallast setzte nicht nur auf Witze, sondern regte auch zum Nachdenken an. Etwa, wenn er Politiker als Marionetten entlarvte oder davor warnte, das eigene Gehirn nicht mehr anzustrengen, "da das Wissen der Welt jetzt in der Hosentasche getragen wird".

Gemeint sind die Smartphones, die es ermöglichen, alles sofort nachzuschlagen. Er prophezeite für das Jahr 2281 statt Fitnessstudios die "Brainstudios". Es war nicht das erste Mal, dass die "Initiative Torus" eine Veranstaltung für den guten Zweck angeboten hat: "Es gab schon mal eine Vernissage und eine Lesung mit Wolf Küper", sagte Katharina Budek, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von "Torus".

"Er ist selbst betroffener Vater und hat ein Buch darüber geschrieben, um anderen Mut zu machen." Genau das sei auch die Aufgabe der zwei Hauptamtlichen, die seit rund einem Jahr bei der Initiative arbeiten, sowie der insgesamt 15 Ehrenamtler. "Die Initiative 'Torus' gründeten wir vor fünf Jahren. Bisher haben wir 27 Familien begleitet", so Budek. Dazu gehören der Ausbau der Selbsthilfe sowie Betreuung und Freizeitangebote, auch für die Geschwister der betroffenen Kinder.

Mehr zum Verein "Torus" auf www.initiative-torus.de.

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