Platzmangel Das Hennefer Rathaus platzt aus allen Nähten

Hennef · Ein Anbau an das Verwaltungsgebäude der Stadtbetriebe soll Abhilfe schaffen. Die Büroräume im Rathaus reichen nicht mehr für den aktuellen Personalbestand von rund 270 Mitarbeitern aus.

Dass es einmal vom Platzangebot im Hennefer Rathaus so eng werden würde, war bei seinem Bau vor knapp 20 Jahren noch nicht vorauszusehen. Als die Verwaltungsstätte konzipiert wurde, zählte Hennef noch 38.000 Einwohner, mittlerweile sind es rund 48.000. Mit dem Bevölkerungszuwachs sind natürlich auch die Aufgaben und die Anzahl der Mitarbeiter angestiegen. So reichen laut Stadt die Büroräume im Rathaus nicht mehr für den aktuellen Personalbestand von rund 270 Mitarbeitern aus.

Die Personalabteilung sei laut Roland Stenzel, Technischer Leiter der Hennefer Stadtbetriebe, bereits in einem Besprechungsraum untergebracht, und es müsse auch Platz für insgesamt acht neue Mitarbeiter des Ordnungsamts geschaffen werden. Abhilfe soll nach Abwägung aller Möglichkeiten ein Anbau schaffen, der in der Siegaue auf einer Fläche direkt neben dem Verwaltungsgebäude der Stadtbetriebe auf dem Gelände des Klärwerks entstehen soll. Am Donnerstag, 22. Februar, wird Diplomingenieur Kai Jensen im Rathaus während der Sitzung des Bauausschusses, die um 17 Uhr beginnt, die bisherigen Pläne vorstellen.

Bevor sich die Stadt auf die Anbaulösung verständigt hatte, wurden laut Stenzel sämtliche Alternativen geprüft. „Wir mussten uns zunächst die Frage stellen, wie wir das Thema angehen, und alles abwägen“, sagt Renate Hoffmann, seit Januar stellvertretender Vorstand der Stadtbetriebe.

Keine Aufstockung des Rathauses

Eine Aufstockung auf das Rathaus sei laut Stenzel vor allem aus statischen Gründen nicht infrage gekommen. „Über eine Aufstockung ist beim Bau des Rathauses noch nicht nachgedacht worden. Die neuen Belastungen müssten separat abgeleitet werden. Zudem wären während einer Umbauphase zwei Etagen des Rathauses nicht nutzbar, und auch für den Rest der Bediensteten, aber auch für die Besucher, wäre eine solche Maßnahme mit Lärmbelästigungen, aber auch mit Parkplatzmangel einhergegangen“, sagt Stenzel.

Auch ein Anbau auf der Fläche hinter dem Rathaus, die derzeit als Parkplatz dient, sei laut Stenzel keine Ideallösung. „Dort gilt es, Abstandsflächen zur vorhandenen Wohnbebauung einzuhalten. Zudem müssten auch dort neu Stützen installiert werden und in der Tiefgarage unter dem Rathaus würden Parkflächen entfallen“, so Stenzel. Die Anmietung eines Gebäudes erschien den Verantwortlichen ebenfalls nicht zielführend. „In Zeiten niedriger Zinsen haben wir uns dazu entschlossen, selbst zu bauen und somit auch Vermögen zu schaffen“, erläutert Stenzel.

Ein neues Gebäude

Geplant ist nun ein Gebäude mit einem Erdgeschoss und einem Obergeschoss, das auf zwei Etagen Platz für insgesamt 26 Büros bieten soll. Der Anbau soll in der Siegaue direkt neben dem Verwaltungsgebäude der Stadtbetriebe entstehen und von diesem über einen Verbindungsgang erreichbar sein. In einem ausgebauten Keller sollen zudem Reserveflächen für mögliche Souterrainbüros vorgehalten werden. „Daher wird auch vorab geplant, dass diese Räume über genügend natürliches Licht verfügen“, sagt Stenzel. Auch eine mögliche Aufstockung des Gebäudes sei statisch bereits eingeplant.

Über insgesamt 1070 Quadratmeter Nutzfläche sowie 50 zusätzliche Pkw-Stellplätze zu den 48 bereits vorhandenen Parkplätzen soll der Neubau verfügen. Die Kosten beziffert Stenzel auf 3,8 Millionen Euro: „Ich gehe davon aus, dass es dabei auch bleibt.“ Durch den Anbau könnten im Rathaus 15 freie Büroräume geschaffen werden.

Am Donnerstag wird der Bauausschuss über die Pläne diskutieren. „Wenn wir grünes Licht erhalten, könnten wir ab dem dritten Quartal des Jahres loslegen. Die Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen“, sagt Stenzel. Über das Heizungssystem, dass im Idealfall sowohl das Verwaltungsgebäude als auch ein neues Sozialgebäude und den neuen Anbau mit Wärme versorgen soll, sind sich die Verantwortlichen noch nicht einig. „Das werden wir in der Bauausschusssitzung im April thematisieren“, so Stenzel.

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