Schwer verletzt am Autobahnkreuz Bonn-Nord gefunden Fall „Daniel Schreiner“ aus Hennef bei Aktenzeichen XY

Köln/Hennef · Schwer verletzt wurde Daniel Schreiner im Januar 2011 auf dem Seitenstreifen am Autobahnkreuz Bonn-Nord gefunden. Was erst wie ein Unfall aussah, ist mutmaßlich doch ein Gewaltverbrechen gewesen. Nun wurde der Fall zum zweiten Mal bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“ vorgestellt.

 Der damals 23-jährige Student Daniel Schreiner aus Hennef wurde 2011 mutmaßlich Opfer eines Gewaltverbrechens.

Der damals 23-jährige Student Daniel Schreiner aus Hennef wurde 2011 mutmaßlich Opfer eines Gewaltverbrechens.

Foto: Polizei

Der Fall „Daniel Schreiner“ wurde am Mittwochabend zum zweiten Mal nach 2011 Thema bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“ im ZDF. Der damals 23-jährige Mann aus Hennef war im Januar 2011 schwer verletzt auf dem Seitenstreifen am Autobahnkreuz Bonn-Nord gefunden worden. Erste Vermutungen der Polizei, dass es sich um einen Unfall handelte, haben sich nicht bestätigt. Daniel Schreiner erlitt unter anderem ein Schädelhirntrauma und lebt seither im Pflegeheim.

Noch immer ist aber unklar, was vor neun Jahren wirklich passiert ist. Der Kölner Polizeihauptkommissar Hartmut Schremmer geht von einer Gewalttat aus. Der Ermittler wird während der Sendung am Mittwoch für Zeugen zu erreichen sein. Bereits im November vergangenen Jahres erhielt der Fall mediale Aufmerksamkeit. In der ZDF-Sendung „Hallo Deutschland!“ berichteten die Familie des jungen Mannes sowie der Polizist über die Tatnacht sowie die Ermittlungen. „Das Schicksal ist über uns eingebrochen“, kam Barbara Schreiner, Mutter von Daniel, in der Sendung zu Wort.

Daniel Schreiner hatte am 9. Januar 2011 um 2.36 Uhr die Diskothek „Klapsmühle“ auf den Kölner Ringen alleine verlassen. Nur 28 Minuten später wurde er mit schweren Verletzungen auf einem Seitenstreifen des Autobahnkreuzes Bonn-Nord gefunden. Weil im Krankenhaus ein laut Schremmer „fataler Rechenfehler“ passierte, ging die Polizei zunächst davon aus, dass Daniel Schreiner die Diskothek mit einem Alkoholwert von fünf Promille verließ. Man habe angenommen, dass er unkontrolliert über die Autobahn lief und ein Unglück geschehen sei. Bei einer erneuten Prüfung der Blutergebnisse ergab sich dann allerdings ein Wert von 1,96 Promille.

Die Verletzungen des jungen Mannes deuteten zudem nicht auf einen Verkehrsunfall hin. Deshalb geht die Polizei nun von einem Gewaltverbrechen aus. Schremmer erhofft sich von der Ausstrahlung des Falls in der Sendung Aktenzeichen XY „Hinweise, die dazu beitragen, das mutmaßliche Gewaltverbrechen nach den langjährigen Ermittlungen endlich aufzuklären“, heißt es in der Mitteilung der Kölner Polizei, die die Ermittlungen führt.

„Auch Daniels Eltern möchten die Ungewissheit über das Schicksal ihres Sohnes endlich loswerden und stellen für sachdienliche Hinweise eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro bereit“, heißt es weiter. Wie die Polizei am Donnerstagmorgen auf telefonische Anfrage mitteilte, liegen bisher keine Hinweise vor.

Wer einen Hinwies geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei der Polizei Köln zu melden.

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