Briefmarkentausch in Hennef Briefmarkensammlerverein feiert seinen 35. Geburtstag

HENNEF · 30 Mitglieder treffen sich zwei Mal im Monat in Hennef zum Briefmarkentauschen. Der Hennefer Verein feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen.

 Peter Söntgerath mit einer Zeppelin-Marke (Deutsches Reich) von 1931.

Peter Söntgerath mit einer Zeppelin-Marke (Deutsches Reich) von 1931.

Foto: Ingo Eisner

Von Kindesbeinen an sammelt Peter Söntgerath Briefmarken. Der Lauthausener besitzt sogar noch sein erstes Sammelalbum von 1960. „Damals war ich 14 Jahre alt, als ich begann, meiner Sammelleidenschaft zu frönen“, erinnert sich der 69-Jährige.

Mittlerweile füllen zahlreiche Alben die Schätze, die Söntgerath über einen Zeitraum von 55 Jahren gesammelt hat. „Wie viele es genau sind, weiß ich nicht. Es dürften aber um die 10.000 Briefmarken sein.“ Söntgerath, ehemals Zeitsoldat und später ziviler Angestellter im Bundesverteidigungsministerium, ist aber nicht nur Sammler. Er ist Gründungsvater des Briefmarkensammlervereins der Stadt Hennef.

Dabei sei die Gründung des Vereins vor 35 Jahren fast zufällig geschehen. „Mehrere Menschen, darunter auch ein Rheinbacher Briefmarkensammler, sprachen mich an, ob es nicht möglich sei, in Hennef einen Briefmarkenverein zu gründen“, erinnert sich Söntgerath. Er schrieb kurzerhand den Bund Deutscher Philatelisten an und bat um Informationen, wie denn solch eine Vereinsgründung zu bewerkstelligen sei.

Der Bund schrieb nicht nur zurück, sondern sagte sogar die volle Unterstützung zu. „Am gleichen Tag, als ich das Schreiben erhielt, rief mich Bernhard Schneider, Geschäftsführer des Philatelisten-Landesverbandes Mittelrhein an und traf sich eine Stunde später mit mir. Wir setzten dann den Termin für die Gründungsversammlung fest“, erinnert sich Söntgerath. Am 25. September 1981 war es dann so weit: 19 interessierte Briefmarkensammler, inklusive Söntgerath und Schneider, kamen in die Gaststätte Jägerhof und hoben den Briefmarkenverein aus der Taufe.

„Zwölf Personen wurden noch am gleichen Abend Mitglied. Meine Mitgliedsnummer endet mit 001 und dokumentiert, dass ich das erste Mitglied bin“, sagte Söntgerath, der während der ersten Jahreshauptversammlung im Januar 1982 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Bis 1992 hatte er das Amt inne. Dann übernahmen Dieter Kempf und später Gotthard Spitzer den Vorsitz, bis Söntgerath 2011 wieder in das Amt gewählt wurde und seitdem Vorsitzender ist.

Mittlerweile zählt der Verein 30 aktive Mitglieder, die sich jeweils am zweiten und vierten Dienstag des Monats zu Tausch- und Plauschabenden in einem Raum in der Warth treffen. „Heutzutage plauschen wir natürlich mehr, als das wir tauschen, denn nach 35 Jahren haben wir eigentlich einen ziemlich großen Teil an Briefmarken untereinander getauscht“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Allerdings seien immer wieder mal Gäste anwesend, die besonders von der guten Stimmung der Hennefer Philatelisten beeindruckt sind. „Ein Mitglied des Siegburger Briefmarkenvereins sagte einmal, dass bei unseren Tauschabenden zwar gar nix los sei, da gar keine Briefmarken auf dem Tisch lägen, dafür wäre es bei uns umso lustiger.“ Eine Briefmarkenschau sei zwar für dieses Jahr nicht geplant, dafür aber das Vereinsgrillen im August und eine Weihnachtsfeier im Dezember.

Die vielen Sonderstempel des Briefmarkenvereins sind stumme Zeugen der zahlreichen Briefmarkenschauen des Vereins während der vergangenen 35 Jahre, für die es die Philatelisten nach Hennef zog. Dabei zeigte Söntgerath dann auch immer mal wieder ein paar Prachtstücke seiner Sammlung wie die „Black Penny“ vom 6. Mai 1840, auch besser bekannt als erste Briefmarke der Welt oder die „Schwarze Bayern Einser“ vom 1. November 1849.

Die blaue Mauritius besitzt Söntgerath zwar nicht, dafür ein ganze Sammlung an schönen und wertvollen Marken des Inselstaates, der sich im Südwesten des indischen Ozeans befindet. Briefmarken der Kategorie „Bund, Berlin und DDR“ mag Söntgerath indes gar nicht. „Die habe ich bereits vor 30 Jahren aufgehört zu sammeln. Ich habe damals alle verkauft und konzentriere mich lieber auf Mauritius oder Deutsches Reich.“

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