Brand nach Gewitter Blitzeinschlag in Hennef - Dach geriet in Brand

Hennef · Schäden hat das Unwetter am Montag im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis angerichtet, allerdings lokal sehr begrenzt. Die Rettungsleitstelle im Siegburger Kreishaus zählte daher insgesamt auch nur wenige unwetterbedingte Einsätze. Betroffen waren am Nachmittag vor allem Hennef und Lohmar.

In Happerschoß stand der Dachstuhl eines Einfamilienhauses an der Straße Im Eremitengarten in Flammen. Wie die Siegburger Polizei mitteilte, hatten Zeugen einen Blitzeinschlag im Bereich des Dachstuhls oder Kamins während des Unwetters beobachtet. Daraufhin rückte die Hennefer Feuerwehr an. Wehrleiter Markus Henkel hatte schließlich ein Großaufgebot aus über 40 Wehrleuten zusammengezogen, die den Brand rasch in den Griff bekamen. Verletzt wurde laut Henkel niemand. Die Hausbewohner, ein älteres Ehepaar, hatten sich laut Polizei rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Allerdings war der Schaden erheblich: Die Polizei geht von rund 50 000 Euro aus.

Insgesamt sieben Einsätze mussten 50 Wehrmänner der Lohmarer Feuerwehr abarbeiten, wie Sprecher Alexander Gehlen mitteilte. Dabei seien die Einsätze allerdings "wenig dramatisch gewesen". Am meisten bekamen die Wehrleute in Donrath zu tun. Durch den Starkregen hatte eine Schlammlawine die Straße Am Hollenberg überflutet.

Zahlreiche Anwohner wie Marie-Luise Esser hatten in letzter Sekunde ihre Hauszufahrten mit Brettern und Sandsäcken schützen können. Bei mindestens einem Anlieger sollen aber Schlamm und Wasser ins Haus gedrungen sein. Während die Anlieger die Straße säuberten, konzentrierte sich die Feuerwehr auf das Säubern der Abflüsse.

Während der Aufräumarbeiten machte sich Unmut über die Stadt Lohmar breit, weil es nach Aussage von Marie-Luise Esser zum wiederholten Male zu dem Malheur gekommen sei. Nach 2005, 2008 und der besonders heftigen Flut am 20. Juni 2013 ist das nach ihrer Zählung die vierte Schlammlawine. "Nach den Überschwemmungen in den Jahren 2005 und 2008 haben wir uns hier alle vorsorglich mit Brettern und Sandsäcken versorgt." Natürlich habe man auch Gespräche mit der Stadt geführt. Schließlich soll die Quelle des Übels bekannt sein, sagte sie. Ergossen habe sich der Schlamm nämlich stets von einem Hanggrundstück, das unmittelbar an die Straße grenzt. Wie Marie-Luise Esser und ihr Nachbar Peter Esser schilderten, stammten die Schlammfluten aus einem höhergelegenen Regenüberlaufbecken.

Das Becken sei inzwischen zu klein geworden und laufe daher bei Starkregen regelmäßig über. Da es sich dabei um Mischwasser handele, ergieße sich eine teils übelriechende Brühe talwärts, kritisierten die Anlieger. Ein größeres Ablaufrohr sei zwar geplant, aber passiert sei noch nichts, so Peter Esser. Darum ist Marie-Luise Esser auch jedes Mal ein Stück weit "traumatisiert, wenn ich nur schon eine schwarze Wolke am Himmel sehe".

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