Musik in Hennef Bei „Bonner Lunder“ regieren Jazz und Funk

HENNEF · Die Band „Bonner Lunder“ gewann im Dezember den ersten Preis in der Kategorie „Jazz-Rock“ beim Deutschen Rock- und Pop-Preis.

 „Bonner Lunder“ proben in Uckerath (v.l.): Thomas Feldkamp (Bass), Uwe „Holly“ Schmitz (Schlagzeug), Sebastian Buchinger (Saxofon) und Enno Nilson (Keyboards).

„Bonner Lunder“ proben in Uckerath (v.l.): Thomas Feldkamp (Bass), Uwe „Holly“ Schmitz (Schlagzeug), Sebastian Buchinger (Saxofon) und Enno Nilson (Keyboards).

Foto: Ingo Eisner

Den gemütlichen Proberaum von „Bonner Lunder“ in Uckerath findet man nicht auf Anhieb, er befindet sich auf der Rückseite eines Gebäudes an der Lichstraße.

Nebenan lässt eine Trash-Metal-Band den Fon-Stärken freien Lauf, die Doppel-Bass-Trommel des Schlagzeugers wummert heftig, und die Hochgeschwindigkeitssoli der Gitarristen erfüllen etwas gedämpfter sogar den Proberaum von „Bonner Lunder“. „Die sind nur dienstags hier. Da wir aber mittlerweile über Kopfhörer proben, stört uns das nicht“, sagt Bassist Thomas Feldkamp, der zusammen mit Uwe „Holly“ Schmitz (Schlagzeug), Sebastian Buchinger (Saxofon), Dirk Schmidt (Gitarre) und Enno Nilson (Keyboards) die Band „Bonner Lunder“ bilden.

Seit einem Jahr spielt die Formation, die zu großen Teilen aus Bonn stammt, in dieser Besetzung und kann bereits einen riesigen Erfolg verbuchen: Sie siegte am 10. Dezember in Siegen beim 34. Deutschen Rock- und Pop-Preis in der Kategorie „Jazz-Rock“ mit dem Titel „Say Delay“, den die Juroren in dieser Sparte zum besten Song kürten. „Das war schon eine tolle Sache“, sagt Feldkamp, der in Köschbusch lebt und mit dem Schlagzeuger Uwe „Holly“ Schmitz bereits seit 25 Jahren als Rhythmusgruppe in verschiedenen Bands gespielt hat. Dass die Band mit „Say Delay“ tatsächlich diesen renommierten Preis einheimsen konnte, ist für „Bonner Lunder“ schon etwas ganz Besonderes. „Wir sind halt keine Tribute-Band, sondern entwickeln gemeinsam eigene Ideen“, sagte Keyboarder Enno Nilson. Bei „Say Delay“ war die Basis eine groovige Basslinie, die Thomas Feldkamp zu einer Probe mitbrachte. „Die Band fand die Idee gut, und wir haben dann das Stück gemeinsam erarbeitet“, sagt Feldkamp.

„Der Preis ist eine schöne Anerkennung für uns und eben auch für die Musik, die abseits des Mainstreams gemacht wird“, erläutert Saxofonist Sebastian Buchinger. So entstehen bei „Bonner Lunder“ groovige Beats mit interessanten, atmosphärischen Sounds, versehen mit eingängigen Melodien und gefühlvollen Soli, die auch live bei den Konzerten der Gruppe das Publikum mitreißen.

Verortet sind die Klänge eher im Jazz-Rock der 70er Jahre, versehen mit tanzbaren Grooves, ausgefeilten Arrangements, langen Solo-Passagen, rockigen Gitarrenriffs und experimentellen Klangcollagen.

Im Gegensatz zu klassischen Jazz-Rock-Bands experimentieren „Bonner Lunder“ bei ihren Kompositionen sowohl mit harmonischen Bezügen als auch mit technischen Effekten wie Samples und Gitarrensynthesizer und schaffen einen ganz eigenen, unverwechselbaren Sound. Während sie im Bonner Bereich bereits öfters live gespielt haben, suchen sie im Kreisgebiet nach wie vor nach Auftrittsmöglichkeiten.

„Wir machen eigene, instrumentale Musik, das macht es nicht einfach“, sagt Feldkamp. Cover-Versionen wie „People are People“ von Depeche Mode oder „Hammerhead“ von Jeff Beck spielen sie auch, aber in einem ganz neuen Gewand mit ganz eigenem Stempel, den sie den Songs aufdrücken.

Drei neue Stücke inklusive „Say Delay“ können auf ihrer Homepage unter www.tommelom.de/bonner_lunder abgerufen werden. Dort gibt es auch weitere Bandinfos.

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