Rollstuhl-Basketball in Hennef Annika Zeyen gibt Einblick in ihren Sport

HENNEF · Die Hennefer Sportlerin und Goldmedaillen-Trägerin Annika Zeyen ist die derzeit wohl beste Rollstuhlbasketballspielerin der Welt. In Hennef zeigte sie Gesamtschülern die Techniken des Rollstuhl-Basketballs.

 Die Hennefer Sportlerin Annika Zeyen (links) ist international erfolgreich im Rollstuhl-Basketball.

Die Hennefer Sportlerin Annika Zeyen (links) ist international erfolgreich im Rollstuhl-Basketball.

Foto: Ingo Eisner

Den Fokus auf den Menschen und den Sport richten und nicht ausschließlich auf die Behinderung – das ist eines der erklärten Ziele des Projektes „Inklusion und Mobilität – Rollstuhlsport bewegt Schule“ der Bezirksregierung Köln und des Deutschen Rollstuhlsports (DRS).

Seit einigen Jahren ist die Pädagogin und Fachberaterin Ute Herzog zu Gast an Schulen in der Region und zeigt Schülern nicht nur, was es heißt, auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein, sondern vermittelt auch den Spaß an einem Sport, bei dem es auch öfters mal so richtig zur Sache geht: Rollstuhlbasketball. Für den Projekttag an der Gesamtschule Meiersheide konnte mit der Hennefer Sportlerin Annika Zeyen die wahrscheinlich derzeit weltweit beste Rollstuhlbasketballspielerin gewonnen werden.

Zeyen, mehrfache Deutsche-, Europa- und Vizeweltmeisterin, die zudem bei den Paralympics in London 2012 die Goldmedaille und 2016 in Rio die Silbermedaille gewann, kam zunächst gar nicht dazu, den begeisterten 27 Schülern der Klasse 10 a ein paar Tricks und Kniffe des Sports zu präsentieren.

Selfie- und Autogrammwünsche

Zu groß war die Freude darüber, dass die sympathische Sportlerin, die seit ihrem 14. Lebensjahr nach einem schweren Reitunfall auf den Rollstuhl angewiesen ist, zu Gast war. So musste sie zunächst einmal den Schülern ihre Medaillen zeigen und zahlreiche Selfie- und Autogrammwünsche erfüllen, bevor sie mit den Schülern ein paar Korbleger und Rebounds trainierte. Die Schüler waren begeistert, obwohl sie sich an den Umgang mit dem Rollstuhl erst gewöhnen mussten.

So wie die 15-jährige Elina Romschinski aus Neunkirchen-Seelscheid, die allerdings schon ein paar Erfahrungen sammeln konnte. „Mein Bruder sitzt seit seinem sechsten Lebensjahr im Rollstuhl“, sagte Elina. „Es ist wirklich toll, an einem solchen Projekttag ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Es ist aber auch ein komisches Gefühl, wieder aufzustehen, weil man ja selbst nicht betroffen ist und gehen kann“, sagte Elina.

Dass Rollstuhlbasketball ein Sport ist, der richtig Spaß macht, konnten die 27 Schüler während der nächsten Stunden durchaus erfahren. Annika Zeyen bestätigte allerdings, dass die Ausrüstung nicht ganz billig ist. „Ein solcher Sportrollstuhl kostet rund 6.000 Euro“, sagte Zeyen mit Blick auf die zehn Kilogramm schwere Spezialanfertigung, die sie benutzt.

„Als Nationalspielerin habe ich es natürlich einfacher, weil ich Sponsoren habe“, sagte Zeyen. Das Spiel zeichne sich natürlich durch viel Action aus. „Wir sind in den Rollstühlen angeschnallt, so dass wir uns bei einem Sturz auch aus eigener Kraft wieder aufrichten können“, sagte Zeyen, die bis zu vier Stunden täglich trainiert.

Der Rollstuhl sei ein Hilfsmittel, der Menschen mit Behinderung mobil macht, sagte Ute Herzog. „Dieses Projekt dient aber dazu, dass die Schüler sich nicht nur mit der Behinderung, sondern auch mit den Menschen und diesem Sport auseinander setzen“, sagte sie. Dieses Vorhaben dürfte an der Gesamtschule Meiersheide gelungen sein.

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