Wandern im Rhein-Sieg-Kreis Von Essen zu Fuß bis zum Drachenfels

HENNEF · Der Bergische Weg erhält erneut ein Zertifikat und gilt nun als Premium-Wanderweg. Der Weg führt über 240 Kilometer bis auf den Rhein-Steig.

Zu den Sehenswürdigkeiten entlang des Bergischen Wegs gehört auch die Burg Overbach in Much.

Zu den Sehenswürdigkeiten entlang des Bergischen Wegs gehört auch die Burg Overbach in Much.

Foto: Holger Arndt

Ein kleines Stück einer Rinderweide kann helfen, einen beliebten Wanderweg als Premium-Wanderweg zu erhalten: In Hennef-Uckerath führt neuerdings der Bergische Weg über ein Wiesenstück, auf dem Rinder der Bauernfamilie Steffi und Michael Alda grasen. Überstiegshilfen stehen dort, so gerät der Wandersmann nicht in Kontakt mit dem Strom führenden Weidezaun.

Der Deutsche Wanderverband bewertet und zeichnet Wanderwege aus. Dazu schafft der Verband nach eigenen Angaben „objektive Qualitätskriterien für wandertouristische Angebote“. Dazu gehört neben vielem anderen auch, dass ein Qualitätswanderweg auf nicht mehr als 20 Prozent seiner Strecke asphaltiert ist. Und genau darin lag nun ein großes Problem bei der Rezertifizierung des Bergischen Weges. Das ist nun beseitigt und der Bergische Weg für weitere drei Jahre als Premium-Wanderweg zertifiziert.

Wie Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager des Bergischen Wanderlandes, am Montag bei einer kleinen Feier auf dem Hof der Familie Alda erklärte, hatte der Sturm Ela 2015 in Essen derart viele Bäume entwurzelt, dass der Bergische Weg dort umgeleitet werden musste und nun einige Streckenabschnitte über Asphalt führen. Daraufhin mussten entsprechende Wegestücke verlegt werden, so in Much, in Neunkirchen-Seelscheid und auch in Hennef-Uckerath, um die 20-Prozent-Vorgabe auch weiter einhalten zu können. Dabei habe es eine „hervorragende Zusammenarbeit“ mit den Betroffenen – Landwirten, Reitern, Jägern und anderen Naturnutzern – gegeben.

Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster lobte am Montag die Anstrengungen zum Erhalt des Wanderweges: „Der Weg spielt nun weiter in der Bundesliga der Wanderwege. Dieser Raum des Rhein-Sieg-Kreises zählt zu den privilegierten Gegenden unserer Heimat.“ Und Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke wusste, dass sich das Wandern durchaus auch positiv auf Gastronomie und Beherbergungsbetriebe auswirkt. Erik Werdel, Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises, lobt die gute Zusammenarbeit der Kommunen, „die etwas Gemeinschaftliches geschaffen haben.“

Immerhin mussten neben den privaten Naturnutzern auch 25 Städte und Gemeinden unter einen Hut gebracht werden. Als weiteres Problem kam hinzu, dass der Bergische Weg, bedingt durch seinen Start im Ruhrgebiet, sechs Autobahnen kreuzt. „Auch hier waren wir auf die gute Zusammenarbeit mit Forst- und Landwirtschaft angewiesen. Und die hat bestens geklappt“, so Roth-Seefrid. Auch der Rhein-Sieg-Kreis habe sein Scherflein dazu beigetragen, sagte der Wegemanager, denn dort seien nötige Genehmigungen „sehr zügig“ erteilt worden.

Der Bergische Weg ist ein sogenannter Etappen-Wanderweg. Er führt über 240 Kilometer vom Baldeneysee in Essen bis zum Drachenfels. Er ist unterteilt in 14 Etappen zwischen 11,6 bis 27,6 Kilometer Länge. An der Strecke liegen zahlreiche kultur- und industriegeschichtliche Museen, Schlösser, Burgen oder etwa der Altenberger Dom und nicht zuletzt auch der Drachenfels. Die Markierung des Weges erfolgt über gelbe Schildchen mit entsprechender Aufschrift „Bergischer Weg“. Die Markierung ist in beide Richtungen durchgängig, auch in Richtung Ruhrgebiet.

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