Rektor zieht nach Berlin Schulleiter verlässt Städtisches Gymnasium Hennef

HENNEF · Aus privaten Gründen verlässt Martin Roth das Städtische Gymnasium in Hennef. Doch eine Rückkehr in einigen Jahren schließt er nicht aus. Acht Jahre lang war er in Hennef tätig.

Mehr als acht Jahre lang war Martin Roth Leiter des städtischen Gymnasiums Hennef (SGH). Am heutigen Freitag ist sein letzter Schultag in Hennef, denn Roth wechselt aus privaten Gründen zum Landesinstitut für Schule und Medien nach Berlin. Seine Stelle wird ausgeschrieben. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Jens Heiseke kommissarisch den Chefposten.

„Ich wollte nicht noch 20 Jahre lang eine Wochenendbeziehung führen“, sagte Roth auf Anfrage. Sein Partner sei beruflich in Berlin gebunden, deshalb habe er sich für einen beruflichen Wechsel entschieden. Martin Roth wurde 1968 in München als Sohn einer britischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Seine Karriere als Lehrer und späterer Schulleiter war nicht unbedingt vorgezeichnet. Zwei Jahre Hauptschule, vier Jahre Realschule und vier Jahre am Gymnasium mit Abitur und anschließendem Englisch- und Geschichtsstudium: All das ließ nicht so sehr darauf schließen, dass Roth einmal Schulleiter eines Gymnasiums sein würde. Ein Praktikum an einer Schule und das Beobachten von Lehrern, die sich für Kinder engagieren, belehrte ihn eines Besseren.

Er studierte auf Lehramt, absolvierte sein Referendariat im Rheinland und war danach an einer Hauptschule und an einem Gymnasium in Leverkusen tätig. Später wechselte er zum Rhein-Sieg-Gymnasium in Sankt Augustin. Nach einer erfolgreichen Schulleiterausbildung übernahm er 2011 von Birgitt Beemers die Leitung des Hennefer Gymnasiums.

„Wir haben viel auf die Beine gestellt“

Zwar musste Roth sich während seiner Amtszeit mit schwierigen Themen wie dem Wandel zu G8 und zur Ganztagsschule sowie der Rückkehr zu G9 beschäftigen. Er habe aber immer seine pädagogischen Vorstellungen, die sich nicht nur nach den kognitiven Fähigkeiten der Schüler richteten, an der Schule umsetzen können. „Mir sind die menschlichen Aspekte meiner Arbeit sehr wichtig“, sagte Roth.

Während seiner Amtszeit wurde 2015 eine Schulverfassung entwickelt, bei der sofort der erste Artikel auffällt: „Wir begegnen uns stets mit Respekt, Offenheit und Wertschätzung“. Diesen gegenseitigen Umgang hat Roth mit seiner höflichen Art sicherlich am Gymnasium geprägt. „Wir haben viel auf die Beine gestellt“. Dass die Auseinandersetzung um einen möglichen sechsten Zug am Hennefer Gymnasium, die vor ein paar Wochen sogar in eine Sondersitzung des Hennefer Schulausschusses mündete, etwas mit seinem Wechsel zu tun hat, verneinte Martin Roth. „Es sind ausschließlich private Gründe. Auseinandersetzungen in der Sache gehören zum beruflichen Alltag, aber die Entscheidung zur Beibehaltung der Fünfzügigkeit ist gefallen, und ich habe sie akzeptiert“, sagte Roth. „Zudem hat sich die Stadt in all den Jahren immer sehr für die Schule engagiert“. Ab Mai wird er jetzt am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin/Brandenburg Schulleiter ausbilden.

„Ich möchte nicht ausschließen, dass ich vielleicht in ein paar Jahren noch einmal die Leitung einer Schule übernehme. Jetzt möchte ich allerdings erst einmal Abstand gewinnen und etwas Neues machen“, sagte Roth.

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