Hospizverein Siegaue Pläne für ein Hospiz in Hennef werden konkret

HENNEF · Der Hospizverein Siegaue informiert über seine Neubaupläne zwischen Autobahn und Bauhof in Hennef. Dort, wo früher Gewächshäuser standen, soll nach Plänen des Vereins ein Hospiz entstehen.

 Das Luftbild zeigt die Fläche, auf der das Siegauen-Hospiz entstehen soll.

Das Luftbild zeigt die Fläche, auf der das Siegauen-Hospiz entstehen soll.

Foto: Merlin Seiffert

Dort, wo einst die Gewächshäuser von „Pflanzen Breuer“ standen, soll nach den Plänen des kürzlich gegründeten Hospizvereins „Siegaue“ ein Hospiz entstehen. Der Grundstückseigentümer Hugo Breuer ist sogar bereit, das 8000 Quadratmeter große Grundstück für eine symbolische Jahrespacht von einem Euro zur Verfügung zu stellen.

Michael Ziegert, Geschäftsführer des Hospizvereins, präsentierte am Donnerstagabend die ersten Pläne während der Sitzung des Hennefer Planungsausschusses. Fazit: die Ausschussmitglieder nahmen das Gehörte zur Kenntnis und begrüßten das Bestreben Ziegerts, mittels Spenden und Sponsorengeldern das Projekt in die Tat umzusetzen. Auch die Verwaltung will die Hospiz-Pläne unterstützen.

Der Zusatz Siegaue im Vereinsnamen verweist bereits auf den vorgesehenen Standort des Hospizes. An der Straße „In der Aue“ zwischen A 560, dem Bauhof und dem Abzweig zum Wiesengut soll es gebaut werden. Mit diesem Hospiz soll dem zunehmenden Bedarf an solchen palliativ-medizinischen Einrichtungen Rechnung getragen werden. Bisher gibt es mit dem Elisabeth-Hospiz in Lohmar-Deesem und dem neuen Sankt Klara-Hospiz in Troisdorf gerade mal zwei solcher Häuser im rechtsrheinischen Kreisgebiet.

Das Siegauen-Hospiz soll als attraktiv gestaltetes Gebäude Platz für insgesamt 16 Gäste bieten. „Manche Gäste sterben bereits nach ein paar Tagen, andere leben bis zu einem Jahr in einer solchen Einrichtung“, sagte Ziegert. Auf rund 1700 Quadratmetern sollen 16 Zimmer mit jeweils 30 Quadratmetern Grundfläche eingerichtet werden.

„Auch für die Angehörigen sind Räume für Übernachtungen vorgesehen“, sagte Ziegert. Hinzu kämen Räume für das 25 köpfige Personal, das zu großen Teilen aus Pflegerinnen und Pflegern, aber auch aus psychosozialen Fachkräften sowie Hauswirtschafts- und Verwaltungsangestellten bestehen wird.

Insgesamt sechs Millionen Euro soll das Hospiz inklusive der medizinischen Ausrüstung, dem Anlegen eines kleinen Parks sowie Verkehrswegen und Parkplätzen kosten. „Die Finanzierung ist natürlich eine Herausforderung, aber wir befinden uns bereits in Gesprächen mit Sponsoren, Stiftungen und Banken“, sagte Ziegert. Hennefer Urgesteine wie der ehemalige Regierungspräsident Hans Peter Lindlar und der Sofa-Talkmaster Pit Raderschad unterstützen das Projekt ebenso, wie die beiden Palliativmediziner Dirk Franke und Tobias-Paulus Brombach. „Im Mittelpunkt steht natürlich der Mensch in seiner letzten Lebensphase, dem alle Möglichkeiten gegeben werden, sich individuell auf das Lebensende vorzubereiten, mit menschlicher Wärme und medizinisch optimal begleitet“, sagte Ziegert.

Grundstück an Einflugschneise

Allerdings gilt es, neben der Finanzierung noch weitere Hürden zu nehmen. So liegt das Grundstück, auf dem das Hospiz gebaut werden soll, nicht nur in der Nähe der Autobahn, sondern auch in einer Einflugschneise des Flughafens Köln/Bonn und zudem in einer Wasserschutzzone. Es bedarf also schallschutztechnischer und artenschutzrechtlicher Gutachten, zudem muss die grundsätzliche Eignung der ehemals gewerblich genutzten Fläche überprüft werden. „Wir wollen das Projekt unterstützen“, sagte Rosalie Pahnke vom Amt für Bauordnung und untere Denkmalbehörde.

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