Statuen aus Edelstahl Karl Grunschel macht aus Garten einen Skulpturenpark

HENNEF · Seit mehr als 50 Jahren stellt Karl Gunschel Skulpturen aus Metall her. Nun hat der Künstler seinen privaten Garten in Hennef-Weingartsgasse in einen öffentlichen Skulpturenpark verwandelt.

 Sieg ar Hennef Karl Grunschel Skulpturenpark

Sieg ar Hennef Karl Grunschel Skulpturenpark

Foto: Arndt

Schon aus der Ferne sind Karl Grunschels geometrische moderne Statuen aus Edelstahl zu sehen: Seine bis zu fünf Meter hohen Arbeiten stellt der Künstler ab sofort in seinem Garten in Hennef-Weingartsgasse aus. Auch andere befreundete Künstler möchte Grunschel demnächst einladen, auf dem großen Areal gemeinsam mit ihm ihre Werke zu zeigen.

Die Idee zu dem sogenannten „Skulpturenpark“ hatte Grunschel bereits vor zehn Jahren. Denn stets frequentieren Wandergruppen und Fahrradfahrer die Straße entlang seines Gartens, die zum Gasthaus Sieglinde führt. Oft klingeln die Besucher dann und stellen Fragen zu den Kunstwerken. Daraus entstand der Plan, den Garten öffentlich zu machen.

Zu sehen sind nun etwa halbkreisförmige Platten auf Würfeln oder abstrakt geformte Figuren mit eingesetztem Glas. Überwiegend aus Edelstahl sind Grunschels Werke. Denn als er vor rund 50 Jahren mit seinem Schaffen begann, hatte er eine Aversion gegen Rost. „Mittlerweile fertige ich Figuren aus Eisen an und lasse sie bewusst rosten“, sagt er. „Dadurch verändern sie sich optisch.“

Im Skulpturenpark stehen ältere und neuere Arbeiten. In den 80er Jahren hat Grunschel mit einem Stampfer namens „Wacker Frosch“ Abdrücke von Asphaltsteinen auf Büttenpapier geprägt. Die dabei entstandenen Motive übertrug er auf seine Arbeiten aus Edelstahl. So finden sich nun in diesen kreisförmige Platten oder angedeutete Quadrate. Orientiert hat sich der Künstler etwa an Schachtdeckeln, die die Halbkreisform vorgeben, oder an Kopfsteinpflaster für die quadratischen Elemente.

Kran für Skulptur mit rund 400 Kilogramm

Auch wellenförmige Muster weisen die Oberflächen der Edelstahlarbeiten auf. Dieses entsteht beim Arbeitsprozess des Schleifens. Dabei nimmt die Oberfläche die Bewegungen an, die Grunschel mit dem Schleifgerät ausführt. Als körperlich sehr anstrengend bezeichnet der Rentner diesen Vorgang. Hineininterpretieren lässt sich vieles in die dabei entstehenden Motive: So erinnern sie etwa an ein sich schlängelndes Flussbett oder wilde Wellen im Meer. Zudem lassen sie die Arbeiten je nach Lichteinfall interessant schimmern.

Eigens einen Kran mieten musste Grunschel für eines seiner Werke, das rund 400 Kilogramm wiegt. „Nur so war es möglich, es im Garten aufzustellen“, sagt er. „Meine Arbeiten sind zwar hohl, aber für manche benutze ich so viel Material, dass sie mehrere Hundert Kilogramm schwer sind.“

Für den Arbeitsvorgang ist das indes kein Problem: Seine Figuren liegen, während Grunschel sie formt. Sogar farbige Elemente bringt er in die metallischen Stahlarbeiten ein. Ein besonderer Blickfang sind etwa rote und blaue Würfel, die aus einem der Werke ragen.

Bereits verkauft hat Grunschel seine Federn aus Edelstahl, die bis zu fünf Meter hoch sind. Das Ende des Schaftes, die Spule, dient dabei als tragendes Element, das die Feder aufrecht stehen lässt. In Hamburg, in der Schweiz und im Rhein-Sieg-Kreis stehen diese Werke nun und sind nicht im Skulpturenpark zu sehen. „In meinem Lager habe ich aber noch viele Werke, die im Laufe der Zeit ausgestellt werden sollen“, sagt Grunschel.

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