B8 in Uckerath 61,8 Millionen Euro für den Ausbau

HENNEF · Wer über die B8 durch Uckerath fährt, muss Geduld haben. Jeden Tag rollt eine Blechlawine von rund 18.000 Fahrzeugen durch den Ort und stellt dabei die Nerven der Anwohner auf eine harte Probe.

 Stetes Ärgernis für die Anwohner in Uckerath: Die täglichen Staus auf der B 8 sorgen für Lärm und schlechte Luft.

Stetes Ärgernis für die Anwohner in Uckerath: Die täglichen Staus auf der B 8 sorgen für Lärm und schlechte Luft.

Foto: Ingo Eisner

Seit Kurzem liegt der Bundesverkehrswegeplan vor, und die geplante Uckerather Ortsumgehung gehört zu den Projekten in der Region, die in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurden.

Rund 100 Gäste waren in den Rosensaal des Hotels Landsknecht in Uckerath gekommen, um sich von Sebastian Hartmann, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Bundesverkehrsausschusses, über die Verkehrspläne der Bundesregierung für die kommenden 15 Jahre informieren zu lassen. 264,5 Milliarden Euro stellt der Bund für 1000 Projekte bundesweit zur Verfügung, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. 49,4 Prozent der Investitionen entfallen dabei auf die Straße, 41,3 Prozent auf die Schiene und 9,3 Prozent auf die Wasserstraßen.

Laut Hartmann sei die Region bei der Berücksichtigung wichtiger Verkehrsprojekte und der Einstufung als „vordringlicher Bedarf“ sehr gut weg gekommen. Neben dem systematischen Ausbau der A 59 zwischen Bonn und Köln gehöre auch die geplante Ortsumgehung für Uckerath zu den Projekten dieser hohen Prioritätsstufe. 61,8 Millionen Euro stelle der Bund für den notwendigen Ausbau der Ortsumgehung zur Verfügung.

„Da Rheinland-Pfalz die B 8 ausbauen will, ist dem Bund klar, dass auch auf nordrhein-westfälischer Seite etwas geschehen muss“, sagte Hartmann. Allerdings werde das ein längerfristiger Prozess werden. „Lassen Sie sich nicht erzählen, dass morgen der Bagger rollt“, sagte Hartmann. Für die Berechnung wurde die sogenannte Variante 7 mit einer nördlichen Umfahrung von Uckerath zugrunde gelegt. „Das heißt aber nicht, dass so auch gebaut wird“, sagte Hartmann.

Die Trassenführung werde erst im weiteren Verfahren festgelegt. „Zur Kosten-Nutzen-Berechnung muss aber eine Variante herangezogen werden“, erläuterte Hartmann und rief die Bürger auf, eigene Stellungnahmen abzugeben. „Am Ende brauchen wir eine Lösung, die mehr ent- als belastet.“

Klar Stellung bezog Hartmann auch zum Ausbau der Siegtalstrecke für den Personen- und Güterverkehr. „Wer behauptet, man könne Strecken nur für Personenverkehr, aber nicht für den Gütertransport ausbauen, streut den Leuten Sand in die Augen, weil ausgebaute Strecken von allen Verkehren genutzt werden können“, sagte Hartmann und fügte hinzu, dass bereits jetzt ohne den zweigleisigen Ausbau mehr Güterzüge durch das Siegtal rollen könnten. „Die Kapazitäten dafür sind vorhanden“, sagte Hartmann.

Der zweigleisige Ausbau der Strecke sei nur ein kleiner Teil einer größeren Maßnahme, bei der sowohl das Rhein- als auch das Siegtal umfahren würden. Laut Hartmann gelte es, die Chancen eines Ausbaus zu sehen, um die Vorteile für den Personenverkehr, für den Rückbau von Bahnübergängen und vor allem für den verbesserten Lärmschutz, der mit einem Ausbau einher ginge, zu nutzen.

Informationen zum Bundesverkehrswegeplan gibt es unter www.bvwp-projekte.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort