Urteil in Siegburg Freiheitsstrafe für Autodiebstahl und Verfolgungsjagd

SIEGBURG · Erleichtert nahm ein 34-Jähriger Kölner sein Urteil am Amtsgericht Siegburg auf. Er wurde gestern wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Diebstahl und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu einem Jahr und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Es war eine eher milde Gesamtstrafe für gleich mehrere Taten, die mit einem Autodiebstahl in der Nacht des 21. und 22. November 2011 ihren Anfang nahmen.

Er stahl in dieser Nacht von einem Kölner Grundstück ein dort parkendes Auto. Vier Tage später entfernte er in Troisdorf zwei Kfz-Kennzeichen, um den Diebstahl zu verschleiern. Am 13. Dezember wurde die Polizei bei einer Verkehrskontrolle auf den Wagen aufmerksam.

Als die Beamten den gestohlenen Pkw anhalten wollten, flüchtete der 34-Jährige und lieferte sich mit den Polizisten eine Verfolgungsjagd über Köln-Zündorf bis Niederkassel-Ranzel über Grünstreifen und Feldwege. An einem Kreisverkehr an der L 269 hatten der Polizeiwagen und ein zusätzliches ziviles Polizeiauto den Flüchtenden eingekesselt. Dieser soll daraufhin einen der Wagen gerammt haben.

Er flüchtete zu Fuß weiter, wurde jedoch von den Polizisten nach einer Rangelei überwältigt und festgenommen. Drei Wochen saß er vor der Verhandlung in Untersuchungshaft. Der Vater von zwei Kindern war dem Gericht bereits bekannt. Richter Wilbrand hatte den gelernten Maurer bereits 2010 wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und wegen eines Rauschgiftdeliktes verurteilt. Er habe jedoch seit zwei Jahren die Finger von den Drogen gelassen, gab er in der Verhandlung an. Er wolle für seinen sechsmonatigen Sohn sorgen und hätte mit seiner Freundin gerade ein neues Leben begonnen, sagte er unter Tränen.

Neben der Freiheitsstrafe ist er erneut den Führerschein los. "Betrachten Sie sich als Fußgänger, Radfahrer oder besser noch als Beifahrer", sagte Richter Wilbrand. Von Seiten des Gerichts sprach jedoch nichts gegen einen offenen Vollzug. Angesichts seiner derzeitigen Lebenssituation und der familiären Verpflichtungen sei dies ein Anreiz, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

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