Kommunalwahl 2014 Die Wahlbezirke 70 und 80 - Viel Kultur und Landschaft

LIESSEM · Im Ließemer Köllenhof wird etwa jede zweite Wachtberger Ehe geschlossen. Die denkmalgeschützte fränkische Hofanlage wird heute von der Gemeinde Wachtberg als Kultur- und Begegnungszentrum genutzt.

Der Ortsteil mit seinen rund 1700 Einwohnern zieht deshalb regelmäßig Besucher aus ganz Wachtberg und dem Umland an, denn Lesungen, Jazzkonzerte und Ausstellungen haben Anziehungskraft weit über die Grenzen des Ortsteils hinaus.

Benannt ist der Köllenhof nach dem ehemaligen Ließemer Bürgermeister Johannes Köllen. Und nicht nur das: Ende der 1960er Jahre verkaufte die Familie Köllen neben dem Hof auch die nördlich gelegenen Felder und Obstgärten an den Landkreis Bonn (heute Rhein-Sieg-Kreis). Dort entstand zwischen 1972 und 1975 eine Neubausiedlung mit rund 270 Wohneinheiten, die im Volksmund bis heute nur der "Köllenhof" heißt. In den 1990er Jahren wurde auch Am Hammelsgraben gebaut. Die Kreisstraße 14 trennt diesen neueren Teil, der zum Wahlbezirk 70 gehört, von der historischen Ortsmitte.

Wahrscheinlich hätte es Johannes Köllen gefreut, dass man in seinem ehemaligen Bauernhof auch heiraten kann. Nach Angaben der Gemeinde finden im Köllenhof etwa die Hälfte aller Trauungen des Wachtberger Standesamts statt.

Infrastruktur ist in Ließem wie in vielen Ortsteilen ein Problem. Post, Einzelhändler und Friseur gibt es nicht mehr. Dass der Ort weiter wächst, steht für alle, die die Landschaft schätzen, nicht zu befürchten. Die Gemeindeverwaltung verzeichnet 23 Baulücken. Größere Neubaugebiete außerhalb der bisherigen Ortsgrenzen sind auch im Zuge des neuen Flächennutzungsplans nicht vorgesehen.

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