Bürgermeisterkandidat Dietmar Danz Als Schüler schon Sozialdemokrat

RHEINBACH · Rheinländer ist der gebürtige Wuppertaler Dietmar Danz mit ganzem Herzen. Wenn er auch erst seit Ende 1997 hier zu Hause ist. "Damals bin ich nach Euskirchen gekommen und in der ersten Zeit immer nach Wuppertal gependelt", sagt der 62-Jährige.

 Will den Wechsel in Rheinbach: SPD-Bürgermeisterkandidat Dietmar Danz.

Will den Wechsel in Rheinbach: SPD-Bürgermeisterkandidat Dietmar Danz.

Foto: Wolfgang Henry

In Euskirchen leitet der Beamte einen kommunalen Eigenbetrieb mit Verantwortung für 45 Mitarbeiter und entsprechendem Etat. "Das ist natürlich nicht mit einer 40-Stunden-Woche getan", stellt er fest. Der Umzug in die Nähe seiner Arbeitsstelle war die Folge - und er wählte nicht Euskirchen, sondern Flerzheim. "Nach Rheinbach wollte ich gezielt. Die Stadt hat viel Charme. Und die Lage zu den großen Städten Bonn und Köln ist besonders günstig. Dass es Flerzheim wurde, war wiederum purer Zufall", sagt Dietmar Danz.

Und gewährt mit einem Augenzwinkern einen kleinen Einblick in seine "Flerzheimer Seele": Sein Vermieter ist nämlich ein CDU-Ratsherr. "Das klappt hervorragend, trotz politisch unterschiedlicher Einstellungen. Wenn es um Flerzheimer Dinge geht, ziehen wir schon auch mal an einem Strang."

Mitglied der SPD ist Dietmar Danz seit mehr als 45 Jahren, was ihn schon stolz macht: "In meinem Parteibuch steht noch Schüler." Ein politischer Mensch war er früh, und hat dies auch früh kundgetan mit seiner Teilnahme an Demonstrationen gegen den Einmarsch des Warschauer Paktes in die damalige CSSR. "Ich habe aber schnell gesehen, dass es nicht ausreicht, seine Meinung nach außen zu artikulieren. Man muss auch innen mitarbeiten", sagt er.

So trat er den Jusos bei und war zeitweise auch Vorsitzender des Ortsvereins. Seine berufliche Beamten-Laufbahn hat er mit seiner Verwaltungsausbildung in Wuppertal begonnen. Dort lernte er die verschiedenen Bereiche der Kommunalverwaltung kennen von der Schulverwaltung bis zum städtischen Presse- und Informationsamt. Schließlich war Danz von 1990 bis 1997 auch hauptamtlicher Fraktionsgeschäftsführer. "Das war eine interessante und spannende Zeit. Es gab Koalitionen von SPD und FDP, das geht also. Nach 1994 haben wir mit den Grünen zusammengearbeitet", erzählt er.

Was ihm vor allem gefallen hat: "Die SPD hatte die Gestaltung. Aus dieser Zeit weiß ich, wie schön Regieren ist." Da ist seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Rheinbach die logische Folge. Und das mit 62 in einem Alter, wo andere schon im Ruhestand sind oder sich darauf vorbereiten. "Die Amtszeit geht bis 2020. Ja, das will ich mir antun. Ich bin ja kerngesund", sagt er lachend.

Die Frage nach dem Warum beantwortet Danz klar: "Weil ich denke, dass diese Stadt einfach anders verwaltet werden muss. Ein demokratischer Wechsel ist dringend geboten. Und den will ich begleiten." Auch von seinen vielen Hausbesuchen habe er den Wunsch der Bürger nach einem Politik-Wechsel mitgenommen. Er zählt auf, was ihm dabei wichtig ist: "Die finanzielle Situation der Stadt ist desolat. Bezeichnend ist die Pro-Kopf-Verschuldung von 2950 Euro für jeden Bürger. Es ist ein Unding, dass diese Stadt seit 2009 keinen beschlossenen Jahresabschluss hat."

Es müssten alle Pflichtaufgaben auf den Prüfstand und es müsse ein Kassensturz gemacht werden, um zu schauen, wie die Prioritäten gesetzt werden sollen. Auch das Thema Verkehrsberuhigung Hauptstraße halte nicht nur die SPD nach wie vor für zentral, auch bei den Bürgern nehme er dafür eine Mehrheit wahr.

"Und es ist machbar mit intelligenter Ampelschaltung und veränderter Verkehrsführung. Natürlich müssen Ladeverkehr und Erreichbarkeit der Garagen gewährleistet werden." Auch sieht er die Kommune in der Pflicht, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu realisieren.

Gute Bildungs- und Betreuungsangebote sind für ihn ebenso wichtige politische Eckpunkte wie wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten, Öffentlicher Personennahverkehr und Barrierefreiheit.

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