Rettungsdienst Alles soll beim Alten bleiben

RHEIN-SIEG-KREIS · Den Anfang hat die Kreistagsgruppe der Linken gemacht, nun ziehen auch die Liberalen Rhein-Sieg nach und stellen sich beim Thema Ausschreibung der rettungsdienstlichen Leistungen im Rhein-Sieg-Kreis ebenfalls auf die Seite der Hilfsorganisationen Malteser, Deutsches Rotes Kreuz und Johanniter-Unfall-Hilfe.

Diese sehen im Fall einer Ausschreibung rund 300 Arbeitsplätze bedroht und hatten, wie berichtet, vor gut einer Woche in Siegburg 2000 gesammelte Unterschriften gegen die Ausschreibung an Landrat Frithjof Kühn übergeben.

In ihrer Pressemitteilung fordert die FDP von Kühn, auf eine Ausschreibung zu verzichten und weiter auf "die Fortsetzung des bewährten Modells in Kooperation mit den Hilfsorganisationen" zu setzen.

Ihr Argument: "Auf EU-Ebene ist man sich einig, dass der Rettungsdienst nicht europaweit ausgeschrieben werden muss. Die offiziellen Beschlüsse dazu können in Brüssel und Düsseldorf noch in diesem Jahr fallen. Wir sehen daher keinen Sinn darin, das bisherige Modell aufzugeben und eine komplizierte Ausschreibung durchzuführen", so Christian Koch, Mitglied der FDP-Fraktion im Arbeitskreis Rettungsdienst des Rhein-Sieg-Kreises. Würde der Betrieb der Rettungswachen im Kreisgebiet ausgeschrieben, könnten die Hilfsorganisationen diese Aufgabe an private Träger verlieren.

Und: "Der Rettungsdienst ist bereits jetzt effizient organisiert, auch nach einer Ausschreibung sehen wir nur wenig Einsparpotenzial. Gleichzeitig würden allerdings die Hilfsorganisationen im Kreisgebiet so sehr geschwächt, dass wir ihre wertvolle Katastrophenschutz-Arbeit gefährden", kritisiert Koch. "Der Kreis würde Kleckerbeträge im Rettungsdienst sparen und gleichzeitig den ehrenamtlichen Katastrophenschutz beschädigen."

Eine solche Entwicklung könne nicht im Sinne des Rhein-Sieg-Kreises sein.

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