"7. Alfter Jazznacht" am Samstag "Alles entsteht im Moment"

Alfter · Bei der "7. Alfter Jazznacht" am Samstag treffen Musiker in neuen Formationen aufeinander.

 Am Keyboard: "Yassmo'" alias Christian Ottens. FOTO: NADINE TARGIEL

Am Keyboard: "Yassmo'" alias Christian Ottens. FOTO: NADINE TARGIEL

Newcomern aus der Region gibt Sänger und Keyboarder Christian "Yassmo'" Ottens im Namen des Kulturkreises Alfter am Samstag, 15. November, bei der "7. Alfter Jazznacht" eine Bühne. Gäste sind die Band re:loom aus Köln und die Sängerin Maya Fadeeva, die zwischen Bonn und den Niederlanden pendelt. Der GA sprach mit "Yassmo'", der in Gielsdorf lebt, über fließende Grenzen in der Musik, unterschiedliche Arten zu singen und die "totale Improvisation".

Was ist das Ziel der "Alfter Jazznacht"?
Yassmo': Wir möchten in Kombination mit anderen Musikern etwas Neues entstehen lassen. Bei der Jazznacht stellen wir immer eine neue Band vor und einen Solokünstler, in diesem Jahr ist es Maya Fadeeva. Sie singt in einer Bandformation, die es vorher noch nie gab. In den Jazznächten sind schon viele neue Projekte entstanden.

Den Gesang von Maya Fadeeva beschreiben Sie als "fragil bis soulig-robust". Was zeichnet Ihre Musik aus?
Yassmo': Maya kommt vom Swing Jazz und verbindet das mit Populärmusik. Sie hat russische Wurzeln, eine Weile hat sie in den USA gelebt, heute studiert sie Jazzgesang in den Niederlanden. Maya ist viel in der Welt herumgekommen, und das merkt man ihrer Musik an. Sie hat angloamerikanische Elemente, aber auch folkloristische.

Maya Fadeeva singt mit einer neu zusammengesetzten Band, in der unter anderem auch Sie als Keyboarder und Sänger beteiligt sind. Wie ist Ihr Zusammenspiel?
Yassmo': Das wird spannend. Wir sind von den Stimmen her unterschiedlich. Maya kommt aus dem traditionellen Jazz, ihre Stärke sind die Feinheiten, sie singt nuancenreich und filigran. Meine Musik ist impulsiver. Die Grenzen sind aber fließend, in der Musik finden wir uns zusammen.

Wer spielt sonst noch in der Band?
Yassmo': Micky Kamo ist der Schlagzeuger, er kommt aus Mazedonien. Der Bassist Emanuel Stanley kommt aus London. Es ist also eine bunt gemischte Zusammenstellung. Special guest ist Axel Dorner, ein Jazztrompeter.

Es tritt auch die Kölner Formation re:loom auf - ein "Act, der sich immer neu erfindet", wie Sie sagen. Können Sie das etwas genauer erklären?
Yassmo': Die Band hat keine festen Stücke. Alles entsteht im Moment. Re:loom wagt die totale Improvisation. Es ist ein besonderes Wagnis, sich in ein Konzert zu stürzen und zu sagen: Mal sehen, was passiert.

Auch technisch ist die Band innovativ.
Yassmo': Einer ist am Computer, nimmt die Töne der anderen auf und spielt das dann zurück auf die Bühne. Es kommt dadurch zu Wiederholungen, Überlagerungen, im Erfinden wird das Geschaffene wieder neu interpretiert. Die Band nutzt die Technik, um sich musikalisch neu zu entwickeln. Ich finde es sehr mutig, sein Konzept so aufzubauen.

Was ist Ihr persönlicher Höhepunkt bei der "7. Alfter Jazznacht"?
Yassmo': Die Begegnung mit anderen. Es passiert immer etwas Unvorhergesehenes, wenn man in neuen Konstellationen mit neuen Leuten zusammenspielt.

Infos

Die "7. Alfter Jazznacht" findet am Samstag, 15. November, ab 19 Uhr im Kronensaal, Kronenstraße 14 in Alfter, statt. Die Tickets kosten 16,50 Euro im Vorverkauf, 18,50 Euro an der Abendkasse. Karten sind unter tickets@alter-jazznacht.de erhältlich. Die Vorverkaufsstellen sind unter www.alfter-jazznacht.de zu finden.

Zur Person

Christian "Yassmo'" Ottens aus Gielsdorf macht mit der Band Yassmo' deutschsprachige Soulmusik, die auf Funk- und Jazzelemente setzt. Im Juni 2013 erschien das zweite Album "Der Soul ist mit Euch". Sein Vater führte den Sänger und Keyboarder und seine drei Brüder schon früh an die Musik heran. In der Familienband setzte er eigene Kompositionen um und ließ sich vom Zusammenspiel inspirieren. Der 53-Jährige arbeitet als kaufmännischer Angestellter in einem Kölner Unternehmen.

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