Siebengebirgsräuber müssen für Tankstellenüberfälle ins Gefängnis

Innerhalb von zwei Monaten haben sie Ende 2009 sechs Mal Tankstellen in Bad Honnef und Königswinter überfallen - zwei Tankstellen wurden gleich zwei Mal ausgeraubt. Am Freitag wurden die sechs beteiligten und geständigen jungen Männer dafür vom Bonner Landgericht verurteilt.

Siebengebirgsräuber müssen für Tankstellenüberfälle ins Gefängnis
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Siebengebirge/Bonn. Innerhalb von zwei Monaten haben sie Ende 2009 sechs Mal Tankstellen in Bad Honnef und Königswinter überfallen - zwei Tankstellen wurden gleich zwei Mal ausgeraubt. Am Freitag wurden die sechs beteiligten und geständigen jungen Männer dafür vom Bonner Landgericht verurteilt.

Die längsten Strafen erhielt ein Brüderpaar: Ein 20-Jähriger aus Sankt Augustin erhielt wegen vierfacher schwerer räuberischer Erpressung und eines Raubes eine Einheitsjugendstrafe von vier Jahren - in das Urteil wurden Vorstrafen einbezogen. Er wurde von den Richtern der Jugendkammer als "Ideengeber" bezeichnet.

Der arbeitslose Heranwachsende - den Schulden von 25 000 Euro drückten und der inzwischen Vater geworden ist - hatte von einem kriminellen Nachbarn erfahren, dass man angeblich durch Tankstellenüberfälle schnelles Geld machen könne. Der Nachbar ist vor kurzem ebenfalls für eine Serie von Überfällen verurteilt worden.

Für vier Jahre und drei Monate muss der große Bruder des Haupttäters ins Gefängnis. Der 21-Jährige Königswinterer wurde als einziger nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt - er war an drei Taten beteiligt und hatte die Fahrer samt Auto besorgt. Die Brüder wurden zudem für eine "Handyabzocke" im Dezember 2009 verurteilt.

Ein 19-Jähriger aus Königswinter wurde unter Einbeziehung einer Vorstrafe zu zwei Jahren und elf Monaten verurteilt. Er beging laut Urteil gemeinsam mit einem 18-Jährigen, der bei insgesamt fünf Überfällen die Finger im Spiel hatte, die letzten beiden Taten alleine: Das Brüderpaar war zu dieser Zeit ausgestiegen - offenbar aus Angst, da der besagte Nachbar bereits festgenommen worden war.

Im kommenden halben Jahr wird entschieden, ob der jüngste Räuber ins Jugendgefängnis muss oder nicht. Der 18-Jährige erhielt für die fünf Überfälle eine zweijährige Jugendstrafe. Bei ihm wurde die sogenannte "Vorbewährung" verhängt: Erst in sechs Monaten wird darüber entschieden, ob er die Bewährung erhält. In diesem Zeitraum muss er wöchentlich zehn Sozialstunden ableisten.

Ein 19 Jahre alter Gymnasiast und ein gleichaltriger frisch gebackener Abiturient wurden jeweils zu zwei Freizeitarresten und 90 Sozialstunden verurteilt. Sie hatten bei drei Überfällen das Fluchtauto gestellt und gefahren.

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