Interview mit Bürgermeister Peter Wirtz „Viele haben sich sehr über den temporären Umzug gefreut“

Königswinter · Die Stadt Königswinter hat nicht mit dem Coronavirus infizierte Bewohner aus dem Haus Katharina nach Thomasberg und Dollendorf verlegt. Zu dem Umzug äußert sich Bürgermeister Peter Wirtz im Gespräch mit dem GA.

Interview mit Bürgermeister Peter Wirtz: „Viele haben sich sehr über den temporären Umzug gefreut“
Foto: Frank Homann

Zur Situation am Flüchtlingsheim Sankt Katharina und zum weiteren Vorgehen der Stadt nimmt Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz im GA-Interview Stellung.

Wie werden die Quarantänevorschriften gesichert?

 Bürgermeister Peter Wirtz. Foto: Homann

Bürgermeister Peter Wirtz. Foto: Homann

Foto: Frank Homann

Peter Wirtz: Die Quarantänevorschriften gelten auch für die negativ getesteten Bewohner, die heute in neue Unterkünfte umziehen können, unverändert weiter. Das bedeutet, dass die neue Unterkunft nicht verlassen und auch kein Besuch empfangen werden darf. Die Einhaltung wird durch städtische Kräfte und mithilfe eines beauftragten Sicherheitsdienstes überwacht.

Was tun Sie, um die Bewohner zu beruhigen?

Wirtz: Die Bewohner haben die Mitteilung über ihren temporären Umzug gut aufgenommen und viele haben sich sehr gefreut. Eine Betreuung über Kräfte des Sozialamtes und eine telefonische Hotline ist sichergestellt. Auch bei der Übermittlung der Information waren Sprachmittler für Rückfragen vor Ort. Darüber hinaus stehen die Flüchtlinge über soziale Medien und telefonisch im engen Kontakt mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die sie teilweise schon jahrelang betreuen.

Gibt es angesichts der aktuellen Situation zusätzliche Vorkehrungen in den anderen Flüchtlingsunterkünften?

Wirtz: Auch für die weitere Unterkunft in Stieldorf gilt, dass sowohl die Bewohner selbst als auch das städtische Personal gehalten sind, ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen und die Beachtung der Kontaktbeschränkungen zu legen. Die Bewohner sind und werden sensibilisiert, auf Symptome einer möglichen Infektion zu achten und diese sofort zu melden.

Wer kümmert sich um die Flüchtlinge vor Ort?

Wirtz: Auch für die neuen dezentralen Unterkünfte ist ein Unterkunftsleiter bestellt, der sich vor Ort – unterstützt durch Mitarbeiter der Sozialverwaltung – um die Flüchtlinge kümmert.

Wie bewältigen Sie die Lage personell?

Wirtz: Der heutige Umzug sowie die vorangegangenen und notwendigerweise noch folgenden Arbeiten sind eigentlich von den Mitarbeitern kaum zu stemmen. Dies gelingt nur, weil die Beteiligten aus Ordnungs- und Sozialverwaltung eine weit über das normale hinausgehende Einsatzbereitschaft mit Arbeiten bis in die Nächte hinein gezeigt haben und zeigen und darüber hinaus viele Kollegen sich heute für diesen Sondereinsatz gemeldet haben.

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