Bäder in Königswinter Zweifel am Angebot aus Oberpleis

OBERPLEIS · Droht das Bädervergabeverfahren ganz zu platzen, nachdem die Aufsichtsratsgremien des Bestbieters Berndorf Bäderbau Deutschland GmbH die Vertragsunterzeichnung verweigert haben? Wie der General-Anzeiger jetzt erfuhr, könnte der zweite Bieter die geforderten Voraussetzungen nicht erfüllen.

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass der Stadtrat bei seiner konstituierenden Sitzung am 30. Juni seinen Beschluss, Berndorf den Zuschlag für den Neubau eines Hallenbades zu erteilen, aufheben wird. Dann käme das Angebot des zweiten Bieters, der Oberpleiser Familie Rösgen wieder auf den Tisch. Die Familie möchte ein Hallenbad neben ihrem Freizeitzentrum Siebengebirge bauen.

Nach Informationen des General-Anzeigers soll die Firma Fischer Consult, die die Stadt im Bäderverfahren berät, in einem Schreiben auf eine Anfrage der Fraktion Freie und Linke geantwortet haben, dass das Angebot der Firma Rösgen und der hinterlegte Wirtschaftsplan "nicht ausgereift" seien - und zwar sowohl hinsichtlich der eingestellten Sicherheiten, insbesondere mit Blick auf die eingestellten Personalkosten und auch in Bezug auf die langfristige Entwicklung der Deckungsbeiträge.

So lägen die Instandhaltungsrücklagen unter den prognostizierten Ausgaben für Instandhaltung, so dass im Wirtschaftsplan eine ständige Unterdeckung bestehe. Im Gegensatz zur konservativen Betrachtung der Besucherzahlentwicklung bei Berndorf werde im Businessplan der Firma Rösgen ein deutliches Anwachsen der Besucherzahlen prognostiziert.

In den ersten fünf Jahren würde mit Steigerungen von jeweils mehr als 5000 Besuchern bis zu 155.000 Besucher im Jahr 2045 gerechnet. Fischer Consult weist darauf hin, dass diese Zahlen nicht in die Wertungsmatrix eingeflossen seien.

Frank Rösgen mochte sich am Freitag unter Hinweis auf das laufende Vergabeverfahren zu seiner Offerte nicht äußern. "Unser Angebot ist aber sehr wohl ausgereift. Wir haben mit Fachleuten zusammengearbeitet", sagte er. Auch liege ihm noch nichts Offizielles über den Rückzug des Bestbieters vor. "Grundsätzlich sind wir aber zu Gesprächen mit der Stadt bereit", so Rösgen.

Der Erste Beigeordnete Ashok Sridharan wollte ebenfalls nicht zum Angebot der Familie Rösgen Stellung nehmen. Er verwies auf die Ratssitzung am 30. Juni, bei der die Politik weitere Beschlüsse zu fassen habe.

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