Ausstellung in Königswinter Zwei Künstler, zwei Schauplätze, eine Ausstellung

KÖNIGSWINTER · Berg und Tal. Noch vor dem offiziellen Startschuss der 15. Kunsttage Königswinter pfiff „antiform“ an zwei exklusiven Standorten das Spiel an: auf dem Drachenfels und in La Remise am Rheinufer.

Aufmerksame Betrachter findet diese Skulptur direkt am Rheinufer.

Aufmerksame Betrachter findet diese Skulptur direkt am Rheinufer.

Foto: Frank Homann

Beide Plätze wurden von Bettina Meyer und Michael Broermann mit Kunst ausgestattet. Die signal-orangefarbenen „Nebelfrauen“ der Düsseldorfer Künstlerin auf dem Aussichtsplateau stehen ja bereits seit Frühjahr vergangenen Jahres – als Kunstwerke, aber auch als „Stopper“, um Besucher auf die breiten Stufen, manchmal Stolperfallen, aufmerksam zu machen. Nun stehen die beiden Figuren im Dialog mit den Bildern von Michael Broermann im Drachenfels-Restaurant.

„Dialog“ ist auch der Titel dieser zweiteiligen Ausstellung, deren Verbindungsweg von den meisten Teilnehmern der Eröffnung per Drachenfelsbahn bequem zurückgelegt wurde. Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis indes bezwang die Strecke mit seiner Frau zu Fuß. Oben angekommen wünschte er den Organisatoren und Künstlern viel Erfolg. Bettina Meyer fehlte, denn sie nimmt gerade ein Arbeitsstipendium in Budapest wahr.

In dem geometrisch angelegten Park von La Remise mit seinen flachen Wasserbassins und Beeten hatte Michael Broermann dann neben einigen Bildern am Rand sieben Farbkuben aufgestellt, die ebenso wie die drei Arbeiten seiner Kollegin dem Garten von Peter Albrecht und seiner Frau Christine noch eine besondere Note verleihen. Franca Perschen, zweite Vorsitzende von „antiform“, nannte diese Ausstellung an „zwei besonders schönen Orten eine tolle Herausforderung“, bringe ihr Verein doch normalerweise Kunst in leerstehende Gebäude. In diesen Kontext gehöre auch die Aufteilung der Ausstellung auf zwei Orte im Berg- und Talbereich.

Meyers opulente Skulpturengruppe „Two Forms for the Drachenfels“, auch salopp „Nebelfrauen“ genannt, und Broermanns reduzierte Bilder auf dem Drachenfels stünden den filigranen Statuetten der Künstlerin und den transluzenten Kuben sowie dreidimensionalen Bildern des Kölner Malers im streng designten Garten-Ambiente der Remise gegenüber. Das Gemeinsame: Beide haben an der Kunstakademie Düsseldorf studiert – und beide propagieren fantasievolle Vielfalt.

Form 17 und Form 18 nennt Meyer zwei Bronze-Arbeiten. In der Remise stellte sie die beiden auf einen Sockel, um ihnen als Gesamtwerk den Titel „Tor für Königswinter“ zu geben. Broermann hat klassische Malerei studiert. Bei den Kuben setzt er die Motive seiner Bilder Sonne, Mond, Regen und Nebel aus. Er stellt mit Hilfe von Drucken Folien her, mit denen das Acrylglas beklebt wird. So finden sich abstrakte Motive, aber auch konkrete wie der Dom oder eine Venus im Remise-Garten.

Die Arbeiten sind in La Remise während der Kunsttage am Freitag, 23. September, 16 bis 19 Uhr, am Samstag, 24. September, 14 bis 19 Uhr und am Sonntag, 25. September, 14 bis 18 Uhr zu sehen, auf dem Drachenfels täglich von 10 bis 19 Uhr. Die Werke verbleiben darüber hinaus auf dem Drachenfels bis Mitte Oktober und in La Remise bis Ende Oktober.

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