Bürger kritisieren Zustand der Siebengebirgsstraße. Zu viele Raser, zu schmale Gehwege

THOMASBERG · Weil das Überqueren der Siebengebirgsstraße so gefährlich ist, werden Kinder aus dem östlichen Thomasberg mit dem Auto in die Stenzelbergschule gefahren. Dies ist nur ein Grund, weshalb Bürger und Verwaltung einer Meinung sind, dass an der L 83 dringend etwas passieren muss.

 Schlaglöcher und kaum Platz auf dem Bürgersteig: Die Thomasberger ärgern sich über den Zustand der Siebengebirgsstraße.

Schlaglöcher und kaum Platz auf dem Bürgersteig: Die Thomasberger ärgern sich über den Zustand der Siebengebirgsstraße.

So lautete ein Ergebnis bei der Bürgerversammlung, zu der der SPD-Ortsverein am Dienstagabend in das Verwaltungsgebäude an der Siebengebirgsstraße eingeladen hatte. Die Krux: Da es sich um eine Landesstraße handelt, ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW zuständig. Der argumentiert jedoch, dass Landesstraßen den überörtlichen Verkehr aufzunehmen haben und der Verkehr möglichst reibungslos zu fließen hat.

"Eltern können ihr Kind nicht zu Fuß in die Grundschule gehen lassen, weil die Situation lebensgefährlich ist", sagte Rolf Flöer bei der Versammlung. Flöer, Ehemann der stellvertretenden Bürgermeisterin Cornelia Mazur-Flöer, brachte auf den Punkt, was viele dachten.

Als Gernot Horn vor 51 Jahren vom Ortsteil Busch seinen Weg zur Katholischen Volksschule Thomasberg nahm, waren die Bürgersteige bereits ähnlich mangelhaft wie heute, erinnerte er sich. Mittlerweile genießt der ehemalige Mitarbeiter der städtischen Straßenverkehrsabteilung seinen Vorruhestand, wurde aber gerne als ein Zeitzeuge, der sein Leben an der Siebengebirgsstraße verbracht hat, gehört.

Bei der Analyse, was alles nicht in Ordnung ist, waren sich Bürger und Verwaltung schnell einig: Aktuell sei etwa die Fahrbahn nach dem Verlegen der neuen Wasserleitung durch den Wasserbeschaffungsverband in einem katastrophalen Zustand. Die Sanierung durch den zuständigen Landesbetrieb war eigentlich für die Sommerferien geplant, soll jedoch nun erst im Herbst erfolgen, weil die Behörde vorher angeblich keine Baufirma findet.

Ähnlich schlecht sieht es beim Bürgersteig aus, für den die Stadt selbst zuständig ist. Ein Gehweg ist auf der östlichen Seite nicht durchgängig vorhanden. Auf beiden Seiten sind die Bürgersteige oft viel zu schmal, so dass Rollstuhlfahrer, Kinderwagen oder Rollatoren nicht durchkommen und auch Kinder auf dem Fahrrad Probleme haben. An einer Stelle werden statt der vorgeschriebenen 1,50 Meter gar nur 35 Zentimeter gemessen.

Häufig sind die Gehwege auch nicht abgesenkt und somit nicht barrierefrei. Außerdem wird auf der kurvenreichen und dadurch unübersichtlichen Siebengebirgsstraße bisher meist viel zu schnell gefahren. In diesem Punkt hat die Verwaltung jedoch nach jahrelangem Ringen mit dem zuständigen Landesbetrieb erreicht, dass vom Verwaltungsgebäude bis zur Straße "Am Weisenstein" demnächst Tempo 30 gilt. Die Ausschilderung erfolgt im Rahmen der Fahrbahnsanierung.

Die Bürger würden sich neben der Verbreiterung der Gehwege zusätzlich Querungshilfen an der Steinringer Straße, am Kirchplatz und beim Rewe-Markt wünschen. Darüber will die Stadt mit dem Landesbetrieb verhandeln. Einig war man sich, dass die Stadt eine Planung für die Gehwege erstellen soll. Bereits im September 2014 war im Bau- und Verkehrsausschuss ein Antrag der Koalition (CDU, Grüne, FDP) zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger beschlossen worden. Da die Verwaltung bei der Planung jedoch externe Unterstützung und somit Geld braucht, benötigt sie einen weiteren Auftrag des Ausschusses. SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow kündigte einen entsprechenden Antrag an.

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