Anlage in Königswinter Zaun soll Park von Haus Bachem vor Vandalismus schützen

Königswinter · Die Stadt Königswinter will den Park von Haus Bachem nach Beschwerden aus der Nachbarschaft vor ungebetenen Gästen schützen. Die Politik befürchtet indes eine Verdrängung.

 Aus dem Jägerzaun soll eine Zaunanlage werden.

Aus dem Jägerzaun soll eine Zaunanlage werden.

Foto: Frank Homann

Für den einen ist der Park von Haus Bachem ein Kleinod mitten in der Altstadt. Für die anderen ist die städtische Grünanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dienstsitz des Bürgermeisters ein Ort von nächtlichen Ruhestörungen und des Missbrauchs zu Alkoholexzessen und Drogenkonsum. Dies ist die Sicht der Verwaltung, die auch auf Beschwerden aus der Nachbarschaft und vermehrte Einsätze des Ordnungsdienstes verweist.

Um dem ein Ende zu bereiten, schlägt sie die Errichtung einer Zaunanlage zur Sicherung des Parks mit jeweils einem Eingang auf der nördlichen und südlichen Seite vor. Zurzeit gibt es nur einen Jägerzaun und eine Hecke als Abgrenzung zur Bungertstraße. Von der Drachenfelsstraße aus ist der Park über eine Treppenanlage am Sebastianusplatz erreichbar. Der neue Zaun wäre allerdings nicht ganz billig – je nach Ausführung soll er zwischen 30 000 und 40 000 Euro kosten.

Der Bau- und Verkehrsausschuss wollte der Verwaltung allerdings noch keinen Auftrag erteilen. Nur Franz Gasper (CDU) war der Meinung, man müsse das Haus Bachem und das Standesamt als repräsentative Gebäude schützen. Es sei daher sinnvoll, einen Zaun zu setzen.

"Starke Zweifel, dass der Zaun etwas ändert"

Björn Seelbach (SPD) hielt dem entgegen, zwischen Park und Haus Bachem gebe es ja bereits einen abschließbaren Zaun. Seinen Fraktionskollegen wie auch anderen Ausschussmitgliedern trieb vielmehr die Sorge um, wie sich die angesprochene Klientel denn verhalten würde, wenn der Zaun erst einmal da sei. „Ich habe starke Zweifel, dass der Zaun etwas ändert. Die Leute suchen sich dann einen neuen Platz“, vermutete Gunnar Behrendt (SPD). Aus seiner Sicht würde ein Zaun auch das Bild eines offenen Parks stören. Seelbach wollte wissen, wie stark denn der Vandalismus ausgeprägt sei.

Michael Groß vom Baubetriebshof berichtete, dass Bänke rausgerissen worden seien. Wie er konnte auch Dezernent Theo Krämer allerdings keine genaue Schadenshöhe nennen. Michael Ridder (Königswinterer Wählerinitiative) kam zu dem Schluss, man könne für 40 000 Euro Besseres tun, als dort einen Zaun hinzusetzen. SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow befürchtet sogar, das Problem werde dann in die Nähe der Wohnbebauung verlagert. „Wie will man das Problem der Verdrängung in den Griff bekommen?“, fragte er.

Dies soll die Verwaltung nun erst einmal klären, bevor das Thema erneut auf die Tagesordnung kommt. Ein Wunsch der Politik wird allerdings nicht in Erfüllung gehen. „Schicken Sie lieber den Ordnungsdienst hin als einen Schlüsselmeister“, meinte Thomas Mauel (Köwis). „Der Ordnungsdienst ist nicht so gut besetzt. Das reicht jetzt schon vorne und hinten nicht“, sagte Theo Krämer. Er ist daher der Meinung, dass ein Zaun die beste Möglichkeit wäre, das Problem in den Griff zu bekommen.

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