Siebengebirgsstraße in Thomasberg "Wir müssen am Ball bleiben"

THOMASBERG · Die Kommunalpolitiker wollen die unbefriedigende Situation auf der Siebengebirgsstraße nicht länger hinnehmen. Sie beauftragten im städtischen Bau- und Verkehrsausschuss einstimmig die Verwaltung, geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger zu treffen.

Zusätzliche Querungshilfen, Fußgängerampeln oder Tempo 30 könnten dabei Mittel der Wahl sein.

Der gemeinsame Antrag der Koalition (CDU, Grüne, FDP) wurde noch durch einen Antrag durch Klaus Bremer (SPD) erweitert. Er forderte barrierefreie Bürgersteige auf der Siebengebirgsstraße. "Sie haben zahlreiche Engstellen. Mit Rollatoren kommt man nicht durch den Ort, ohne auf die Straße ausweichen zu müssen", sagte er. Der für die L 83 zuständige Landesbetrieb Straßen NRW und auch das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises haben Tempo 30 bisher stets abgelehnt. Sie wiesen immer wieder darauf hin, dass die Siebengebirgsstraße kein Unfallschwerpunkt sei, sich keine Schule in der Nähe befinde und der Verkehrsfluss auf der Landesstraße mit regionaler Funktion nicht beeinträchtigt werden dürfe.

"Dass es dort wenig rappelt, ist verwunderlich", meinte Franz Gasper (CDU). Er ist überzeugt, dass der Landesbetrieb irgendwann seinen Widerstand aufgeben werde. "Wir müssen am Ball bleiben. Steter Tropfen höhlt den Stein", sagte er an die Adresse der zuständigen Behörden. Thorsten Schwarz (Grüne) erinnerte daran, dass bereits im Herbst 2013 im Ausschuss über eine Anordnung von Tempo 30 durch die Stadt gesprochen wurde, und fragte, warum noch nichts passiert sei.

Gernot Horn, Leiter des Servicebereichs Straßenverkehr, der vom Ausschuss in den Ruhestand verabschiedet wurde, begründete dies mit den aktuellen Ermittlungen, wie viele Schulkinder über die Siebengebirgsstraße zur Stenzelbergschule unterwegs seien. "Wir brauchen diese Zahl, um eine Anordnung zu begründen. Sie muss gerichtsfest sein", sagte er. Er rechnet damit, dass die Zahlen innerhalb der nächsten zwei Wochen vorliegen. "Dann könnten wir einen Bereich zwischen der Straße 'Am Weisenstein' und der Wiesenstraße als Schulweg bezeichnen und eine solche Anordnung riskieren", so Horn. Wenn auf der Straße nur noch Tempo 30 gelte, könnte auch wieder über einen Fußgängerüberweg gesprochen werden, der bisher bei Tempo 50 an den zu geringen Sichtweiten gescheitert sei.

Vor dem Erlass einer Anordnung empfahl Horn allerdings noch einmal einen Ortstermin mit Landesbetrieb und Polizei. Ob eine Zählung großen Sinn mache, bezweifelte Klaus Bremer. "Die Schulkinder werden von ihren Eltern nicht über die Siebengebirgsstraße geschickt", berichtete er aus eigener Erfahrung.

Kurt Huber (CDU), der Initiator des Antrags, wies ausdrücklich darauf hin , dass es dabei nicht nur um die Schulkinder, sondern um die gesamte Bevölkerung in Thomasberg gehe. "Das Problem ist, dass es so viele enge Kurven gibt." Das Verhalten des Landesbetriebs veranlasste Uwe Hupke (Königswinterer Wählerinitiative) zu der Frage, warum sich die Behörde an dieser Stelle so schwertue. Dies sei nicht so, rückte Dezernent Theo Krämer gerade. "Der Landesbetrieb tut sich grundsätzlich bei Landesstraßen schwer. Siehe auch der Fußgängerüberweg bei Haus Schlesien. Was nicht geht, ist, dass wir wider besseres Wissen

30 Stundenkilometer anordnen. Dann müssen wir das möglicherweise ganz schnell wieder rückgängig machen", sagte er.

Vielleicht kann ja auch bereits eine ganz kleine Lösung für etwas mehr Sicherheit sorgen. Thorsten Schwarz brachte zum Beispiel eine Parkflächenmarkierung ins Gespräch: "Wenn da ein Auto steht, würde das schon reichen, um den Verkehr zu verlangsamen", ist er sich sicher.

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