Interview zu 1050 Jahre Dollendorf „Wir machen ein Fest für das ganze Dorf“

Nach monatelangen Vorbereitungen ist es an diesem Wochenende soweit: Ganz Dollendorf feiert sein 1050-jähriges Bestehen. Mit Marc Heinekamp, einem der Organisatoren der Jubiläumsfeier, sprach Margit Warken-Dieke.

 Über Grenzen: Marc Heinekamp auf der Friedenstraße, die zwischen Ober- und Niederdollendorf verläuft.

Über Grenzen: Marc Heinekamp auf der Friedenstraße, die zwischen Ober- und Niederdollendorf verläuft.

Foto: Frank Homann

Ober- und Niederdollendorf feiern gemeinsam – wer hätte das gedacht! Wie kam es zu der Idee?

Marc Heinekamp: Bei einem Treffen des Ortsausschusses Oberdollendorf stand die 1050-Jahr-Feier auf der Tagesordnung. Die Karnevalsgesellschaft Küzengarde plädierte für ein großes Straßenfest. Dagegen standen aber noch ein Gottesdienst, ein Festumzug und ein Festkommers für die Honoratioren als Ideen im Raum. Da hat die Küzengarde gesagt: Nein, das passt nicht, wir machen das anders und zwar eine Feier für das ganze Dorf.

Heinekamp: Die Küzengarde nahm Kontakt zur SSG Königswinter auf, die am 25. Juni den fünften Lauf Le Petit Médoc durch die Weinberge ausrichtet. Wir dachten, dies sei ein guter Termin auch für das Jubiläumsfest, da dann ohnehin schon rund 1000 Leute im Ort unterwegs sind. Also einigten sich beide Vereine darauf, an diesem Wochenende auch die Dollendorfer 1050-Jahr-Feier zu veranstalten.

Heinekamp: Das stimmt. Wir luden alle Vereine zu einem Treffen ins Weinhaus Lichtenberg ein, um gemeinsam Pläne zu schmieden. Dort hieß es, eine KG sei nicht der richtige Ausrichter für die Jubiläumsfeier. Also gründeten wir den Festausschuss und einigten uns auf das Festmotto „Wir sind Dollendorf“. Jetzt machen mehr als 40 Vereine mit, präsentieren an diesem Samstag und Sonntag ihre Angebote sowie Aktionen für Kinder und versorgen die Besucher mit Speisen und Getränken.

Heinekamp: Aus organisatorischen Gründen hätte es keinen Sinn gemacht, die Festmeile von Nieder- bis Oberdollendorf zu strecken. In Oberdollendorf gibt es die Plätze für die Bühnen und die Möglichkeit, Straßen abzusperren.

Heinekamp: Höchstens am Anfang, das hat sich aber schnell gegeben – besonders durch die Zusammenarbeit mit dem ersten Vorsitzenden des Verbands der Ortsvereine Niederdollendorf, Günter Urban. Vielleicht war es für mich als Zugezogenem auch einfacher, neutral zu vermitteln und die Vertreter aus den Ortsteilen von den Vorteilen einer gemeinsamen Feier zu überzeugen. Vielleicht hilft das Fest ja dabei, das Verhältnis zwischen Nieder- und Oberdollendorf nachhaltig zu verbessern.

Heinekamp: Aus meiner Sicht können es sich die Vereine nicht mehr leisten, gegeneinander zu arbeiten, auch und vor allem aus finanziellen Gründen nicht. Wenn wir gemeinsam feiern, können wir auch die Kosten gemeinsam bestreiten. Wir wollen nicht die gleichen Fehler machen, die bei der 1000-Jahr-Feier in der Königswinterer Altstadt begangen wurden. Da hat jeder Verein sein eigenes Süppchen gekocht und an verschiedenen Tagen gefeiert. Die einen hatten Glück mit dem Wetter, die anderen hatten Pech und mussten draufzahlen.

Heinekamp: Inklusive der Straßensperrungen und den Bühnenprogrammen gehen wir von etwa 11 000 Euro aus, die wir brauchen. Die stemmen wir aus der Gemeinschaftskasse, auch Sponsoren helfen uns.

Heinekamp: Jeder Verein kann einen karitativen Zweck für eine entsprechende Lostrommel vorschlagen. Über eine Tombola werden die Gewinne dann an verschiedene gute Zwecke verteilt.

Heinekamp: Ich freue mich auf das ganze Fest und besonders auf das Bühnenprogramm am Samstagabend am Lindenbaum. Da wird es richtig rockig.

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