Gesperrte Weinberge im Siebengebirge Winzer und Geologen auf Lösungssuche
SIEBENGEBIRGE · Es bewegt sich etwas in Bezug auf die gesperrten Weinberge am Drachenfels: Die Bezirksregierung hat am Freitag mitgeteilt, sie habe "den Kontakt zwischen dem Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen und den Winzern unterhalb des Siegfriedfelsens und dessen Sachverständigen hergestellt".
Ziel sei die ergebnisorientierte Suche nach einer kurzfristigen Lösung der akuten Situation. Man wisse um die Tragweite der Entscheidung, ein Beschäftigungsverbot für die Weinberge auszusprechen, so Joachim Schwab, Leiter der Abteilung für Umwelt und Arbeitsschutz der Bezirksregierung Köln. Jetzt sei nicht die Zeit für "Runde Tische", sondern für Fachleute und Entscheidungen.
Damit solle zur Unterstützung der Winzer ein noch schnellerer und effektiver Austausch erfolgen, um das in Nordrhein-Westfalen einmalige Weinanbaugebiet zu retten. Winzer Felix Pieper wusste gestern Nachmittag zwar noch nichts davon, zeigte sich aber trotzdem zufrieden: "Ich finde es gut, dass dieser Schritt jetzt gemacht wird."
Mit großer Sorge sieht auch die CDU/FDP-Koalition in Königswinter die Sperrung. "Wir appellieren an das Land, den Kreis, den VVS sowie an die Stadt Bad Honnef, unverzüglich Lösungen zu erarbeiten, die eine sofortige Wiederaufnahme der Bewirtschaftung der Weinberge unterhalb des Siegfriedfelsens gewährleisten", teilten die Fraktionsvorsitzenden Josef Griese (CDU) und Dietmar Rüsch (FDP) gestern mit. Auch Königswinter müsse sich in den Lösungsprozess einbringen.
Der Weinbau am Drachenfels sei nicht nur ein kulturhistorisches und touristisches Markenzeichen der Stadt, "sondern sichert auch die Existenz von zwei hervorragenden Weinbaubetrieben". Die Fraktionschefs begrüßen ausdrücklich, dass Bürgermeister Peter Wirtz mit an einer Lösung arbeitet. Diese müsse kurzfristig die Bewirtschaftung der Weinberge sicherstellen und Sicherungsmaßnahmen vorsehen, um den Weinbau langfristig möglich zu machen.
