Staffellauf im Peter-Breuer-Stadion Willi Wülbeck motiviert die Königswinterer Schüler

Königswinter · 380 Königswinterer Kinder und Jugendliche haben beim Innogy-Staffellauf teilgenommen. Ex-Weltmeister Willi Wülbeck bediente Startklappe und Stoppuhr und motivierte gelegentlich auch zum schnelleren Laufen.

 Einlaufen, starten, stoppen – Ex-Weltmeister Willi Wülbeck macht beim Staffellauf fast alles selbst.

Einlaufen, starten, stoppen – Ex-Weltmeister Willi Wülbeck macht beim Staffellauf fast alles selbst.

Foto: Frank Homann

Die Viertklässler der Johann-Lemmerz-Schule in der Altstadt waren völlig aus dem Häuschen. Julia, Sarina, Nica, Riyad, Sajad, Valeria, Dominik und Finja nahmen zum ersten Mal am Innogy-Schulstaffellauf über acht mal 100 Meter im Peter-Breuer-Stadion teil. Und waren richtig schnell: 2:25,65 Minuten zeigte die Uhr von Leichtathletik-Legende Willi Wülbeck, dessen deutscher Rekord von 1:43,65 Minuten über 800 Meter aber nicht in Gefahr war.

Als Sieger in ihrem Lauf waren die Schüler der Sonnenklasse genau so schnell wie das Team der Stenzelbergschule in Heisterbacherrott. „Wir sind zum ersten Mal dabei. Wir konnten ja schließlich zu Fuß kommen“, sagte Sven Haack, Leiter der Lemmerzschule. In diesem Jahr fand der Staffellauf ausnahmsweise nicht in Oberpleis statt, weil dort zurzeit die Anlage am Schulzentrum saniert wird.

Weniger Teilnehmer als 2017

Der Umzug hatte auch zur Folge, dass nur 384 Schüler in 48 Staffeln an den Start gingen. Vor einem Jahr waren es noch 544. Allein vom Gymnasium am Oelberg fehlten rund 40 Teams. Nicht nur die Fahrt zum Wettkampf nach Königswinter, sondern auch die zurzeit fehlende Trainingsmöglichkeit in Oberpleis führten dazu, dass auch die Grundschulen Oberpleis, Stieldorf und Ittenbach keine Staffel stellten. Stärker vertreten waren dafür die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD), die Niederdollendorfer Longenburgschule und die Oberdollendorfer Grundschule aus dem Tal. Vom Berg kamen Staffeln der Gesamtschule Oberpleis und der Stenzelbergschule aus Heisterbacherrott.

Willi Wülbeck, der 1983 in Helsinki den WM-Titel gewann und in den 80er Jahren in Deutschland als Mann mit den drei „Ws“, Weltmeister Willi Wülbeck, sehr populär war, ist Aushängeschild der vom Energieunternehmen Innogy gesponserten Veranstaltung und identifiziert sich von Jahr zu Jahr stärker damit. Aufgabe der Schülerstaffeln: Seine Rekordzeit zu unterbieten. Das ist bisher nur einmal gelungen: Vor fünf Jahren lief die Städtische Realschule Bad Berleburg 1:43,00 Minuten.

"Ich bin der Uwe Seeler von Oberhausen"

Im Peter-Breuer-Stadion bediente Wülbeck Startklappe und Stoppuhr und motivierte gelegentlich auch zum schnelleren Laufen. Einige Wochen zuvor hatte er bereits mit den Grundschülern aus dem Tal – unter ihnen auch die Lemmerzschüler – trainiert. Und er hatte bei der Konferenz der Königswinterer Schulleiter für die Veranstaltung geworben und mindestens eine Schule noch zur Teilnahme motiviert. „Er versteht es, die Schüler mitzunehmen. Das Konzept kommt in Königswinter besonders gut an“, sagte Christoph Brombach von Innogy. Bei keiner der 23 regionalen Vorentscheidungen gingen so viele Schüler an den Start wie hier – und das schon seit Jahren.

Wülbeck selbst ist überzeugt, dass die Jugendlichen ihn als authentisch wahrnehmen. „Ich stehe ja schließlich auch wie Dieter Bohlen in echt vor ihnen“, sagt er. Vergleiche liebt der Weltmeister, der inzwischen 63 Jahre alt ist. Auf die Frage, ob er denn immer noch in Oberhausen wohnt, antwortete er: „Ich bin der Uwe Seeler von Oberhausen, während viele andere ehemalige Sportler in großen Städten leben. Für mehr hat meine Sportart nicht gereicht. Aber ich bin ganz glücklich.“ Für das Finale um den Gesamtsieg am 10. Juli in Leverkusen qualifizierten sich eine Staffel der Gesamtschule Oberpleis als Sieger bei den weiterführenden Schulen und die Longenburgschule bei den Grundschulen. Sven Haack glaubt, dass seine Schüler durch die Teilnahme auf den Geschmack gekommen sind. Nächste Herausforderung: am Tag nach Fronleichnam sind Bundesjugendspiele.

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