Kommentar Wider den Zeitgeist

Seit 15 Jahren versuchen Mobilfunkbetreiber, die Funklöcher in Heisterbacherrott und Thomasberg zu schließen. Vergebens. Die Bürgerinitiative "Risiko Mobilfunk" schaffte es immer wieder, Planungen zu verhindern.

Dabei geht es den Mobilfunkgegnern in erster Linie um mögliche Folgen für die Gesundheit, weshalb Standorte innerhalb von Wohngebieten für sie nicht in Frage kommen.

Bei der Verhinderung eines 45 Meter hohen Mobilfunkmasts am Weilberg kam den Mobilfunkgegnern jedoch der Naturschutz zu Hilfe. Das Oberverwaltungsgericht Münster urteilte im September 2012, dass überwiegende Gründe des Allgemeinwohls die Befreiung von den Verboten der Naturschutzgebietsverordnung nicht erforderten, auch wenn an der Dienstleistung "Mobilfunk" grundsätzlich ein öffentliches Interesse bestehe.

Das Siebengebirge sei wegen seiner Schönheit unter Schutz gestellt worden. Dazu zählten auch die Blickbeziehungen, die durch einen Sendemast gestört würden.

Ob nun der Vorschlag, mit Anlagen auf dem Oelberg und der Kasseler Heide, also nur im Außenbereich, die Lücken zu schließen, für die Mobilfunkbetreiber und ihre Kunden akzeptabel ist, bleibt offen. Die UMTS-Datenversorgung wird ohne innerörtliche oder ortsnahe Standorte auch in Zukunft in Teilen von Heisterbacherrott und Thomasberg hinterherhinken. Zum Ärger manchen Smartphone-Nutzers.

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