Reiter- und Züchterverein im Siebengebirge Wettbewerb im Kostüm mit Islandpferden

NONNENBERG · Beim Turnier des Islandpferde Reiter- und Züchtervereins gibt es einen Triathlon, der aus Reiten, Laufen und Radeln besteht. Mannschaften treten im Kostüm gegeneinander an.

 Ob mit Schwimmreifen oder als Pizzabäcker - die Teilnehmer am Mannschaftswettbewerb im Kostüm lassen sich einiges einfallen.

Ob mit Schwimmreifen oder als Pizzabäcker - die Teilnehmer am Mannschaftswettbewerb im Kostüm lassen sich einiges einfallen.

Foto: Frank Homann

Einen besseren Einstand hätte man sich kaum wünschen können: das allererste Turnier und schon eine goldene Siegerschleife - das hätte sich die neunjährige Cosima Kempf vor ihrem Start bei der Boserother Islandpferde Meisterschaft (BIM) wohl kaum erträumt. Und obwohl ihr Pferd "Parolo" die bunte Zuschauerkulisse am Rande der großen Ovalbahn in einem Wäldchen bei Nonnenberg mächtig aufregend fand, ließ sich die junge Reiterin nicht beirren und drehte konzentriert ihre Runden im Tölt. Platz eins knapp vor ihrer Mitstreiterin Maja Weiler, die auf ihrer Rappstute Lengja ebenfalls ihr allererstes Turnier absolvierte, war der Lohn für die gelungene Darbietung. Aber auch für die vielen anderen jungen Starter bei der BIM gab es jede Menge verdienten Applaus.

Seit jeher ist das Vereinsturnier des Islandpferde Reiter- und Züchtervereins (IPZV) Siebengebirge für den Reiternachwuchs die ideale Gelegenheit, erste Turnierluft zu schnuppern. "Das hier ist keine sportliche Großveranstaltung. Uns geht es bei diesem Turnier nicht um Höchstleistungen, sondern vor allem darum, gemeinsam Spaß zu haben", so Vorsitzender Florian Thenée. "Hierher kommen daher auch Reiter, die an einem rein sportlich orientierten Turnier nicht teilnehmen wollen, aber trotzdem ihr Pferd einmal vor Publikum präsentieren möchten." Insgesamt gingen an beiden Tagen mehr als 50 Reiter aus der Region in 14 Prüfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an den Start.

Aber nicht nur in der Spezialgangart der Islandpferde, dem Tölt, konnten sich Pferd und Reiter messen, auf dem Turnierprogramm standen auch Dressur- und Viergangprüfungen sowie ein spannender Triathlon aus Reiten, Laufen und Radeln und ein Mannschaftswettkampf im Kostüm. Bei einem Hundetrail ging es für Bello und Co. um die Wurst, und im Hundeparcours kamen nicht nur die Vierbeiner ins Hecheln, sondern vor allem Herrchen und Frauchen tierisch ins Schwitzen.

Aber auch wenn die sportliche Leistung nicht an erster Stelle stand - Vorsitzender Thenée zeigte sich zufrieden mit der Präsentation seiner Vereinsmitglieder: "Die brauchen sich nicht zu verstecken. Es ist schon beachtlich, was einige hier zeigen." Vor allem um den reiterlichen Nachwuchs muss dem Verein nicht bange sein: Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer war nämlich unter 18 Jahre alt.,

Kurz gefragt

Seit 21 Jahren gibt es den Islandpferde Reiter- und Züchterverein Siebengebirge, er zählt zu den mehr als 140 örtlichen Mitgliedsvereinen des Dachverbandes IPZV Deutschland. Mit dem Vorsitzenden Florian Thenée aus Bad Honnef sprach Gabriela Quarg.

Was genau ist der IPZV?
Florian Thenée: Islandpferdeleute hantieren ja überwiegend unter sich. Das liegt daran, dass unsere Pferde über zwei zusätzliche Gangarten verfügen, den Tölt und den Pass. Für Turniere mit Islandpferden gibt es daher eine eigene Prüfungsordnung und eben auch einen eigenen Verband. Unser Verein ist ein Verein für alle Islandpferdeinteressierten, die meisten haben aber ein eigenes Pferd. Uns alle eint die Freude an der Beschäftigung mit dem Tier. Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt auf der Fortbildung von Pferd und Reiter.

Gibt es denn auch Züchter unter ihren Mitgliedern?
Thenée: Wir haben rund 250 Mitglieder, darunter auch zehn bis 15 Züchter - der größte Zuchtbetrieb unter unseren Mitgliedern ist das Islandpferdegestüt Petersberg in Heisterbacherrott.

Wieso erfreut sich das Reiten auf Islandpferden immer größerer Beliebtheit?
Thenée: Das Schöne ist, dass es ein Sport für die ganze Familie ist, den man von klein auf bis ins hohe Alter betreiben kann. Für viele ist es ein schöner Ausgleich zum Alltagsstress. Neben dem Reiz der zusätzlichen Gangarten ist für die meisten die Unkompliziertheit des Pferdes ausschlaggebend. Es ist ein guter Kumpel, ein verlässlicher und ruhiger Partner, wenn man daneben steht, aber auch extrem leistungsbereit, wenn man draufsitzt. Wenn man einmal mit dem Islandpferdereiten begonnen hat, dann verfolgt einen das ein Leben lang.

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