Kunstaktion in Königswinter "Wet Painting" steht vor dem Aus

KÖNIGSWINTER · Die Lokale Agenda Königswinter kämpft um ihre Existenz. Der Verein sucht verzweifelt nach einem neuen Vorsitzenden und neuen Mitgliedern, um seine Arbeit fortsetzen zu können.

 Das "Wet Painting" könnte bald Vergangenheit sein.

Das "Wet Painting" könnte bald Vergangenheit sein.

Foto: Homann

"Die Zukunft sieht ziemlich schlecht aus", so der 2. Vorsitzende Friedemann Spicker, der den Verein seit dem Tod des Vorsitzenden Michael Herttrich im August kommissarisch führt.

Herttrich war nicht der einzige Todesfall. Im Juli 2013 starb Klaus Uwe Meier, der Sprecher der Gruppe "Kultur", dem die Stadt die Kunsttage, "Wet Painting" und das Kunstforum Palastweiher zu verdanken hat. Auch der Betreuer des Internetauftritts, Hans-Dieter Zeising, lebt nicht mehr. Die Website ist seitdem völlig inaktuell. Dort wird zum Beispiel Klaus Uwe Meier immer noch als Ansprechpartner der Gruppe Kultur geführt.

Das "Wet Painting", bei dem sich die Altstadt in ein Atelier verwandelt und das im Juli zum zwölften Mal stattfand, wird 2015 wohl ausfallen. Das teilte die Stadt dieser Tage dem Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft mit. "Inwieweit dieses sehr erfolgreiche Kunstevent mit Alleinstellungsmerkmal für Königswinter alternativ organisiert und für den Königssommer erhalten werden kann, wird zu prüfen sein", heißt es in der Mitteilung.

Die Kunsttage seien jedoch gesichert, sagte Ulrich Berres, der in der Verwaltung für die Kultur zuständig ist, im Ausschuss. Auch in der Gruppe "Saubere Stadt" sieht es nach dem altersbedingtem Ausscheiden von Ulrich Osinski und Hans Remig laut Spicker sehr mau aus.

Nicht viel besser sehe es in der Gruppe "Integration" aus. Auf der anderen Seite gebe es aber auch sehr aktive Einheiten wie die Gruppe "Natur und Umwelt" mit Urban Kurscheid. Spicker sagt, er habe die Parteien angesprochen und auf die Probleme hingewiesen. "Aber die Leute dort sind selber alle überlastet."

Im Kulturausschuss fragte Hilke Andreae-Hinrichs (SPD), ob nicht die Kulturabteilung der Verwaltung die Organisation des "Wet Painting" übernehmen könnte. "Dann könnte auch jeder andere Verein kommen", antwortete Berres. Die Verwaltung könne lediglich unterstützend wirken. Es seien jedoch Gespräche mit der Lokalen Agenda und der Gemeinschaft Königswinterer Künstler geplant.

"Das Thema steht auf der Agenda ganz oben." Auch bei den Haushaltsberatungen ließ Andreae-Hinrichs nicht locker. "Wir wollen die Existenz der Lokalen Agenda gesichert sehen", betonte sie. Mit ihrem Vorschlag, den Verein mit 1000 Euro zu unterstützen, konnte sie sich aber nicht durchsetzen. Doch auch CDU-Fraktionschef Josef Griese versicherte, ihm liege daran, "dass der Verein weiter besteht". Bürgermeister Peter Wirtz sieht in den Auflösungserscheinungen ein Zeichen, dass offensichtlich immer weniger Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen.

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