Bäume in Königswinter wurden vergiftet Wertvolle Bäume an der Rheinallee sind betroffen

KÖNIGSWINTER · Unbekannte haben zwei wertvolle Bäume an der Königswinterer Rheinallee vergiftet. Es handelt sich nach Auskunft der Stadt Königswinter um eine etwa 20 Meter hohe und 50 Jahre alte Platane sowie um eine zehn Meter hohe Roteiche.

Der entstandene Gesamtschaden belaufe sich auf rund 17 000 Euro, schätzt die Verwaltung. Ein Baumsachverständiger hat die mit Vorsatz beschädigten Laubbäume näher untersucht und dabei festgestellt, dass sie nicht mehr gerettet werden können und absterben werden. Beide Bäume müssen aus diesem Grund im Frühjahr kommenden Jahres gefällt werden. Es wird Ersatzbepflanzungen geben.

"Das ist eine Ungeheuerlichkeit, die wir so noch nicht erlebt haben. Wir fragen uns natürlich, wer ein Interesse daran haben kann, gesunde Bäume so zu beschädigen", sagte der Königswinterer Dezernent Theo Krämer. Details zum genauen Vorgehen der Täter wollte die Stadt nicht nennen, um Nachahmungen zu vermeiden. Es habe in der Vergangenheit andere Fälle gegeben, bei denen Anwohner Stadtgrün mutwillig beschädigten, weil ihnen Sträucher oder Beete nicht passten oder ihnen die Sicht verstellten. Für Schlagzeilen hatte vor drei Jahren ein Fall in Ittenbach gesorgt. Damals fällte der Eigentümer einer Wiese eine alte Eiche. Auf dem Areal steht heute ein Einkaufszentrum.

"Die Bäume an der Rheinallee sind städtisches Eigentum und gehören somit den Bürgern", betonte Theo Krämer. Aus diesem Grund habe man bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, wer sich an den Bäumen möglicherweise zu schaffen gemacht haben könnte. Beschädigungen fremden Eigentums stellen einen Straftatbestand dar.

"Dass erhaltenswerte Bäume auch erhalten bleiben, ist mir sehr wichtig"

In der Königswinterer Altstadt war die Vergiftung beider Bäume bei einer Routinekontrolle bemerkt worden. Um der Verkehrssicherheitspflicht nachzukommen, fahren städtische Angestellte regelmäßig den Baumbestand ab. Bei der Gelegenheit wird auch nach Wildwuchs geschaut. "Dass erhaltenswerte Bäume auch erhalten bleiben, ist mir sehr wichtig", sagte Krämer. Jede Fällgenehmigung laufe deshalb über seinen Schreibtisch. An der Ecke Hubertusstraße musste an der Rheinallee zuletzt eine Eiche gefällt werden, die von einem Pilz befallen war, um Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Zielgerichtete Schäden an Bäumen scheinen allerdings die Ausnahme zu sein. Dem Sprecher des BUND Rhein-Sieg, Achim Baumgartner, zufolge ist eine erhebliche Energie von außen notwendig, "um einem Baum mutwillig zu Leibe zu rücken". Gerade in Städten würden Bäume in den kommenden Jahren eine zunehmend wichtige Funktion erfüllen, sagte er. "Sie verdunsten Wasser und spenden Schatten." Nicht jedem Bürger sei klar, dass gerade die Altbaumbestände ein ökologisch wichtiges Gut darstellten. Der Forstbetrieb Wald und Holz hat in der Vergangenheit an Bäumen in seinem Eigentum keine eklatanten Zerstörungsversuche festgestellt. "Hin und wieder haben wir es mit Schnitzereien von Jugendlichen zu tun. Das ist zwar nicht schön, aber die Bäume überleben das."

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