27. Apfelsonntag in Oberpleis Werbekreis Oberpleis lockt Tausende Besucher

OBERPLEIS · Manche mögen's süß, andere bevorzugen die säuerliche Variante. Nur knackig und saftig, das sollte er immer sein. Und am liebsten greifen Verbraucher zu den Exemplaren, denen die Sonne strahlend rote Bäckchen verpasst hat.

 Schnell füllte sich der Oberpleiser Ortskern mit Besuchern.

Schnell füllte sich der Oberpleiser Ortskern mit Besuchern.

Foto: Frank Homann

Die Rede ist vom Lieblingsobst der Deutschen, das es beim 27. Apfelsonntag in Oberpleis quasi frisch vom Baum zu kaufen gab. Aber nicht nur das: Auch die Geschäfte hatten geöffnet und luden zum ausgiebigen Einkaufsbummel ein.

Und an eine Menge Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein hatte der veranstaltende Werbekreis Oberpleis auch gedacht. Unter anderem wurde Landrat Sebastian Schuster mit Äpfeln aufgewogen: 532 Stück bringt der oberste Mann im Kreis auf die Waage.

Für alle, die gerne zu einem Apfel aus heimischem Anbau greifen, gab es beim Apfelsonntag gute Nachtrichten: die Ernte verspricht, die Erwartungen zu erfüllen.

"Sowohl die Menge als auch Qualität sind gut", sagte Obstbauer Karl-Heinrich Mohr. Aufgrund des warmen Frühjahrs sind die Äpfel in diesem Jahr besonders zeitig reif geworden, "etwa drei Wochen früher als im vergangenen Jahr." Obendrein hat man jetzt auch schon volle Auswahl: "Die Sorten sind fast alle gleichzeitig reif geworden."

Doch nicht nur die Äpfel lockten am offenen Sonntag Scharen von Besuchern in die Bergmetropole. Viele nutzten die Gelegenheit, sich vom vielfältigen Angebot der heimischen Geschäftsleute zu überzeugen, die für ihre Kunden viele Schnäppchen und Aufmerksamkeiten bereithielten.

Der Vorstand des Werbekreises Oberpleis freute sich über die vielen Kunden, die mit gefüllten Einkaufstüten durch die Straßen schlenderten "Wir sind sehr zufrieden", so Vorsitzender Günther Herr. "Und das Schönste ist, dass vor dem Apfelsonntag noch zehn Firmen neu Mitglied bei uns geworden sind." 160 Mitglieder zählt der Verein nun.

Damit die Eltern in Ruhe einkaufen konnten, hatte der Werbekreis auch an die Pänz gedacht: ein Kinderkarussell, Ponyreiten, Bungee-Run, Hüpfburgen, die Zirkusschule Corelli und eine Puppenbühne sorgten dafür, dass es dem Nachwuchs nicht langweilig wurde. Mit von der Partie waren zudem zahlreiche Ortsvereine und Kindergärten, die nicht nur Informationen anboten, sondern auch für das leibliche Wohl der Besucher sorgten.

Eine besondere Attraktion waren die alten Trecker, die die Schlepperfreunde Pleistal präsentierten. Wer mochte, durfte zum Beispiel auf "Knubbel" sogar zu einer kleinen Rundfahrt aufbrechen. Wenn immer Felix-Peter Bäßgen den 15-PS starken Motor des grünlackierten Deutz, Baujahr 1951, startete, strahlten die Augen großer und kleiner Motorfreunde.

Ebenfalls ein Schmuckstück aus Urgroßmutters Zeiten hatte Optiker Jörg Adelt vor seiner Brillenstube geparkt - wenn auch noch nicht in einem fahrtauglichen Zustand.

Im vergangenen Jahr hatte der Geschäftsmann den Ford Tin Lizzy, Baujahr 1921, aus Amerika importiert, komplett auseinandergenommen und alle Teile wieder auf Vordermann gebracht. Jetzt setzt er den Oldtimer eigenhändig wieder zusammen. Nächstes Jahr beim Apfelsonntag soll der Traum seiner Kindheit wieder an gleicher Stelle fahrbereit stehen, hofft Adelt.

Über ein nagelneues Gefährt indes verfügt die Jugendabteilung der Feuerwehr Uthweiler: eine Miniaturausgabe eines echten Feuerwehrwagens in Form eines feuerroten Piaggio-"Dreirads". "Da kommt noch eine komplette Ausstattung rein, von der Pumpe bis hin zu den Schläuchen", kündigt Löschgruppenführer Norbert Bäßgen an. Dass er ein eigenes Auto "verdient", stellte der Feuerwehrnachwuchs bei einer Übung eindrucksvoll unter Beweis.

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