Weinbau in Oberdollendorf Weinlese läuft auf Hochtouren

OBERDOLLENDORF · Während an den Hängen des Drachenfels am Wochenende für den Weinbau in Bad Honnef demonstriert wurde, der durch das Betretungsverbot der Weinberge gefährdet ist, hat in Oberdollendorf die Weinlese begonnen. "Die Trauben sind reif, die müssen jetzt runter", sagte Winzer Bernd Blöser.

"Qualität und Quantität sind gut." Mit der Rebsorte Müller-Thurgau, die ein Drittel der 7,2 Hektar großen Fläche des Oberdollendorfer Betriebes ausmacht, wurde gestartet. Das Mostgewicht liegt bei 74 bis 80 Grad Oechsle. "Das wird Kabinett-Qualität", meint Blöser. Die Optima-Ernte musste er indes nach den beiden ersten feuchten September-Wochen komplett abschreiben.

"Alle Beeren wurden durch Wespen angestochen. So viele Wespen wie in diesem Jahr habe ich eigentlich noch nicht erlebt. Die haben gewusst, wo es etwas Gutes gibt." An die 100 Grad Oechsle hatte der Weingut-Chef gemessen. Die dünnen Schalen der Optima-Beeren machten es den Insekten leicht, sie zu knacken. Wenn der Müller-Thurgau abgeerntet ist, werden Dornfelder, Portugieser und Burgunder gelesen.

Das soll noch in dieser Woche passieren, die Erntehelfer geben Vollgas. Sämtliche Familienmitglieder sind in die Arbeit eingebunden. Seniorchefin Hella Blöser etwa bringt nachmittags Kaffee und Kuchen in den Weinberg und greift auch selbst zur Schere, um Traubenbündel abzuschneiden. Im Betrieb läuft die Arbeit ebenfalls auf Hochtouren. Dort werden die Trauben verarbeitet, der Most abgepresst und die Gärung in Gang gesetzt.

Nach einer um vier Wochen verspäteten Blüte Anfang Juli hatte der Wein im August aufgeholt. Bernd Blöser: "Ich hoffe, dass wir die nächsten drei Wochen gutes Wetter haben und die späten Trauben noch optimale Bedingungen genießen können." Kerner, Scheurebe und Riesling bilden dann den Abschluss der Ernte. Blösers Fazit: "Die Quantität ist nicht so gut wie in den letzten Jahren, aber wir sind dennoch zufrieden."

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