Der heilige Laurentius Vier Tage feiern die Oberdollendorfer ihren Schutzpatron

OBERDOLLENDORF · Böller hallten durch den mit Fahnen geschmückten Ort, die "Decke Musik" und die "Knöppelchesjonge" spielten auf. "Festzug marsch!", kommandierte Hauptmann Kevin Bracke zum Auftakt am Samstag.

 Mit einer Prozession wurde der heilige Laurentius geehrt.

Mit einer Prozession wurde der heilige Laurentius geehrt.

Foto: Frank Homannn

Die Mitglieder der Sankt Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft von 1659 setzten sich zum historischen Umzug in Bewegung, holten Präsident Felix Ting und König

Thomas Hartmann ab, um nach dem Gang durch die Straßen und der Kirchenparade auf dem Seba-stianus-Platz zur Pfarrkirche Sankt Laurentius zu marschieren. Dort zogen sie mit den Herren der Sankt Sebastianus-Männer-Bruderschaft und der Geistlichkeit in das Gotteshaus ein. Ein prächtiger Auftakt der Oberdollendorfer Kirmes.

Vier Tage feiern die Bewohner des Weindorfes ihren Schutzpatron, den heiligen Laurentius, mit Festzügen, Paraden, Fahnenschwenken durch die Fähnriche Patrick Wischrath und Gregor Werfel und heiligen Messen. Die Blicke der vielen Besucher der Festmesse wanderten gleich am Eingang auf die Figur des heiligen Laurentius. Der trug natürlich auch in diesem Jahr einen besonderen Schmuck.

Winzer Blöser hatte nach altem Brauch dem Patron die ersten blauen Trauben vom Wingert in die Hände gelegt. Getreu dem Spruch auf einer der Glocken im Turm: "Ich bin Laurentius mit dem Rost, ich glühe die Traube und luttre den Most, die erste, die blauet, gebt mir in die Hand." Dieses Zitat wurde bei jedem erforderlich werdenden Neuguss der betreffenden Glocke übernommen.

Pfarrer Dariusz Glowacki berichtete in seiner Predigt von seinem Besuch in Rom, wo er auch die Kirche San Lorenzo besuchte, die über dem Grab des christlichen Märtyrers errichtet wurde. Der römische Kaiser hatte den Erzdiakon von Rom am 10. August 258 durch Grillen auf dem eisernen Rost qualvoll hinrichten lassen.

Glowacki: "Diese Kirche zählt zu den sieben Pilgerkirchen von Rom und bezeugt das hohe Ansehen, das Laurentius in Rom genoss. Er hatte eine fast so hohe Bedeutung wie Paulus." Der Pastor fragte, ob die Menschen von heute mit dem Heiligen aus dem dritten Jahrhundert noch etwas anfangen können. "Ist es aktuell, als Christ zu leben?" Er segnete die Bruderschaftskerze. Und Erster Brudermeister Fabian Ott sprach die Fürbitten. Der Prozession durch Oberdollendorf folgten das große TeDeum und das Fahnenschwenken zu Ehren der Geistlichkeit. Im Festzelt in der Kirchbitzgasse wurde danach gefeiert.

Am Sonntag wurden die Oberdollendorfer schon um 7 Uhr zu Tag zwei der Kirmes geweckt. Die "Böllermänner" verrichteten auf der Hülle pünktlich ihre Aufgabe. Und auch gestern waren die Junggesellen wieder den ganzen Tag auf den Beinen. Der Fahrplan: Abholen der "Rangoberen" und Majestäten sowie Besuch der Messe in Römlinghoven. Die Fähnriche schwenkten zu Ehren der Bevölkerung beider Orte die Fahne. Mit dabei: das Kinderkönigspaar Lea Wördehoff und Mats Hartmann. Dann der Höhepunkt: die abendliche Parade zu Ehren des Königspaares Michael Mertens und Patricia Dauth.

Viele Zuschauer verfolgten das Schauspiel auf dem Sebastianus-Platz. Der Jubiläumsball gestern Abend war dann Diamantkönigin Agnes Peise, dem Goldhochzeitspaar Paul Nolden und Gisela Wirz sowie dem Silberpaar Florian Thiebes und Martina Scharpenberg gewidmet. Für sie gab's als Geschenk Bronzeplaketten und ein Fahnenschwenken um Mitternacht.

i Heute wird die Kirmes mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Pfarrkirche, Kranzniederlegung und dem Königsvogelschießen ab 11 Uhr im Weingut Sülz fortgesetzt. Um 16 Uhr wird das neue Königspaar gekrönt, gegen 19 Uhr beginnt die Parade .

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