Ortskern Oberpleis Unternehmen für Stadt- und Regionalplanung stellt Bestandsaufnahme vor

OBERPLEIS · Es war nur der Auftakt: Eine Bestandsanalyse des Oberpleiser Ortskerns hat am Mittwochabend Dominik Geyer von der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH dem Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Königswinter vorgestellt.

Er zeigte Schwächen und Probleme auf, stellte aber auch die Stärken vor und formulierte erste Ziele: Missstände müssten beseitigt und ein zentraler Ort im Kernbereich geschaffen werden. Geyer: " Oberpleis braucht ein Wohnzimmer, das heißt es muss eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden."

Um die Ziele möglichst passgenau zu gestalten, hatte der Diplom-Ingenieur zunächst die Altersstruktur des Ortsteils unter die Lupe genommen. Demnach werden 2030 die meisten Bewohner zwischen 60 und 70 Jahre alt sein. Daher sei beispielsweise der Erhalt des Nahversorgungsangebots sehr wichtig.

"Die Geschäfte müssen zu Fuß zu erreichen sein." Dennoch sei auch eine ausreichende Zahl an Parkplätzen unerlässlich. Bedauerlich seien momentan die Leerstände sowie die Tatsache, dass die Oberpleiser "Schätzchen" - das Gelände und die Gebäude rund um die Kirche sowie einige andere ortsprägende Häuser - nicht mehr im Mittelpunkt stünden. Ein Problem sei sicher auch die Kleinteiligkeit der bestehenden Geschäftsgebäude, die sich kaum noch rentabel betreiben ließen.

Besondere Hoffnungen setzt Geyer in den Kirchplatz, "da könnte man etwas machen". Allerdings müsse man dafür auch Geld in die Hand nehmen "und dann hoffen, dass die privaten Besitzer nachziehen". Neben den Zielen "Wohnzimmer", Schaffung eines zentralen Ortes im Kernbereich und der Beseitigung der bestehenden Missstände nannte Geyer die Sicherung und Verbesserung der Erreichbarkeit des Ortskerns für Individualverkehr, Radfahrer und Fußgänger sowie die Stärkung der lokalen Ökonomie und die Steigerung der Identität der Oberpleiser mit ihrem Wohnort als weitere wichtige Punkte. Und er wünschte sich, dass für die Menschen das Einkaufen in Oberpleis zum Erlebnis wird.

Um an Fördergelder zu kommen, müsste in Oberpleis ein Sanierungsgebiet oder ein Stadtumbaugebiet ausgewiesen werden. Geyer machte den Politikern allerdings wenig Hoffnung, dass dafür neue Fördertöpfe erschlossen werden können. "Dafür hat Königswinter zu viel von der Regionale profitiert. Und es gibt Städte, die viel schlimmer dran sind." Denkbar sei hingegen, bereits bewilligte Regionale-Gelder nach Oberpleis umzuleiten. Dafür sei eine enge Abstimmung mit der Bezirksregierung notwendig.

Der Zeitplan

Nach der ersten Vorstellung der Bestandanalyse am Mittwochabend im Planungsausschuss sollen nun im Januar 2013 im Gespräch mit der Bezirksregierung Köln mögliche Förderzugänge ermittelt werden. Ende Januar soll erneut der Ausschuss informiert werden, im Februar ist die Auftaktveranstaltung für die Bürger geplant.

Eine schriftliche Befragung der Eigentümer ist für Februar oder März 2013 vorgesehen, im Anschluss ist dann die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange geplant sowie eine zweite Beteiligungsveranstaltung im April/Mai 2013. Läuft alles nach Plan, soll im Juni 2013 das Konzept präsentiert und in der Folge der Förderantrag erstellt und abgegeben werden.

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