Katalysator- und Rußpartikelspezialist aus Königswinter Twintec verringert Verlust und legt 40 Prozent zu

KÖNIGSWINTER · Die Twintec AG, Königswinterer Anbieter von Systemen zur Abgasnachbehandlung bei Fahrzeugen, hat im Geschäftsjahr 2014 ein deutliches Umsatzwachstum erzielt. Wie das Unternehmen, dessen Aktien im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert werden, mitteilte, sei der Umsatz um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 29,3 Millionen Euro gestiegen.

 Kommt langsam aus dem Tal der Tränen: die Königswinterer Twintec.

Kommt langsam aus dem Tal der Tränen: die Königswinterer Twintec.

Foto: Jens Kleinert

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei deutlich ins Plus gedreht. Es lag bei 1,9 Millionen Euro, nach einem Minus von 2,5 Millionen im Jahr zuvor. Auf die starke Aufwertung des Schweizer Franken am Jahresanfang habe die Twintec AG umgehend mit einer Umstrukturierung reagiert. Die Produktion sei innerhalb der Twintec Gruppe im Euroraum zusammengelegt worden. Auf die Schweizer Tochter Baumot AG sei deshalb eine einmalige, nicht liquiditätswirksame Sonderabschreibung in Höhe von rund sieben Millionen Euro vorgenommen worden.

Das um diesen Einmaleffekt bereinigte Ebit liege bei minus 1,3 Millionen Euro und habe sich gegenüber dem Vorjahr damit um fast sieben Millionen Euro verbessert. Der Verlust nach Steuern habe bereinigt 1,6 Millionen Euro betragen. Das Minus habe sich um EUR 7,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verbessert. Unter Berücksichtigung der Sonderabschreibung lag das Ergebnis nach Steuern bei minus 7,8 Millionen Euro und somit gut eine Millionen besser als im Vorjahr, teilte die Firma mit.

Im April hatte Roger Kavena, Vorstandsmitglied und Aktionär der Twintec AG, über seine Firma RMK Beteiligungen GmbH das gesamte Twintec Aktienpaket vom bisherigen Hauptaktionär Centre Lane Partners in Höhe von 18,4 Millionen Aktien übernommen. Dies entspricht 53 Prozent der Aktien der Twintec AG. Damit hält die RMK gemeinsam mit der Familie Kavena 70 Prozent an der Twintec AG. Armin Rosbach war Jörg Prause als Finanzvorstand gefolgt.

Twintec war früher vor allem als Hersteller von Nachrüstfiltern für Autos bekannt und durchlief in den letzten Jahren eine Krise. Eingesetzt werden die Twintec-Systeme bei landwirtschaftlichen Maschinen, Baufahrzeugen, leichten und schweren Nutzfahrzeugen sowie bei Pkw. Es handelt sich um Katalysatoren für die Reduktion von Stickoxiden sowie Rußpartikelfiltern. Daneben bietet Twintec über die Tochtergesellschaft Interkat GmbH katalytische Beschichtungsleistungen für verschiedene weitere industrielle Anwendungen an. Die Tochtergesellschaft Baumot AG ist ein Spezialist für Emissionstechnolgie und damit verbundene Dienstleistungen. Twintec liefert auf Basis langlaufender Verträge als Erstausrüster direkt an die Hersteller, bietet aber zudem die Nachrüstung bereits zugelassener Fahrzeuge an.

Auch der Start ins Geschäftsjahr 2015 sei für Twintec erfolgreich verlaufen. Neben wichtigen Zulassungen für die Nachrüstung von Nutzfahrzeugen in China und Kolumbien zeichnet sich nunmehr auch die Zulassung in den USA ab. Für 2015 prüft das Unternehmen auch weitere Wachstumsmöglichkeiten durch Übernahmen.

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