Nachbarschaftsstreit in Stieldorf Streit um Bauprojekt offenbar beigelegt

STIELDORF · Investor hat seine Planung für das Bauvorhaben an der Alten Poststraße in Stieldorf geändert

Der Nachbarschaftsstreit um das Bauvorhaben an der Alten Poststraße in Stieldorf könnte beigelegt sein. Eine Einigung stehe unmittelbar bevor, heißt es von Seiten der Stadt Königswinter und des Investors nach einem Ortstermin am Montagabend. Auch die Mehrheit der Stieldorfer, die sich zu einer Bürgerinitiative gegen den Bau zweier Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände der Familie Sutorius zusammengetan haben, sei mit den veränderten Planungen des Investors, dem Architekten Hermann-Josef Viethen, einverstanden.

Ursprünglich hatte das Architekturbüro zwei viergeschossige Gebäude mit 18 Wohnungen geplant. Nun, so erklärte Viethen gestern auf Anfrage, seien zwei zweigeschossige Häuser plus einem Staffelgeschoss geplant, in denen insgesamt zwölf Familien ein neues Zuhause finden sollen. Die hohe Hecke zur Straße hin soll zudem bestehen bleiben. Und auch die Substanz des Fachwerkhauses sowie des historischen Gehöfts der Gaststätte Sutorius bleiben erhalten. Die Unterlagen liegen nun der Stadtverwaltung Königswinter vor. "Wir gehen davon aus, dass wir die Genehmigung erhalten", sagte Viethen.

Der Kirchenvorstand des Pfarrverbandes Königswinter-Am Oelberg, zu dem auch die benachbarte Kirchengemeinde Sankt Margareta gehört, hatte sich zuletzt ebenfalls an der Diskussion beteiligt und Visualisierungen des erwarteten Gebäudekomplexes aus verschiedenen Perspektiven in Auftrag gegeben. Diese basieren, so der geschäftsführende Vorsitzende Michael Loschelder, auf Plandaten der Stadt und des Verkäufers. "Wir wollen als Kirche keine Partei ergreifen, aber wir wollen uns vor Augen führen, wie es hinterher aussehen soll. Schließlich wurden wir gebeten, Dienstbarkeit einzuräumen." Die Mieter der geplanten Wohnungen sollen nämlich nach Wunsch des Investors auch über den Kirchplatz Zutritt zu ihren Wohnungen erhalten. Zudem will der Kirchenvorstand prüfen, ob das Denkmal Kirche und das traditionsreiche Gasthaus Sutorius durch den "klotzartigen Bau" beeinträchtigt werden würden.

Theo Krämer, technischer Dezernent der Stadt Königswinter, war indes "erschrocken" angesichts der Visualisierungen: "Wir kennen diese Planungen nicht. Sie sind nicht von uns. Deshalb kommentieren wir sie auch nicht." Bevor das Bauvorhaben genehmigt werde, werde, wie mit der Bürgerinitiative vereinbart, eine Informationsveranstaltung stattfinden, sagte Krämer.

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