Gesamtschule in Königswinter Stadtschulpflegschaft übt heftige Kritik am Verhalten von CDU und FDP

KÖNIGSWINTER · Die Stadtschulpflegschaft übt heftige Kritik am Verhalten von CDU und FDP im Schulausschuss beim Thema Gesamtschule. Man sei zunächst überrascht und letztendlich geschockt über die Register gewesen, die die Mehrheitsfraktionen gezogen hätten.

"Es scheint den Politikern unsagbar schwer zu fallen, einen mehrfach artikulierten Elternwillen zu respektieren und sich ihres Mandates, das sie letztendlich auch von diesen Eltern bekommen haben, bewusst zu werden", teilten ihre Vertreter Bernd Kolb, Halit Döndürmez und Brigitte Winterscheidt mit.

Viel ärgerlicher als die Verzögerung bis zur Sondersitzung am kommenden Mittwoch, 28. November, sei die "hingenommene Verunsicherung der Eltern", die in diesen Tagen und Wochen über den Besuch einer weiterführenden Schule entscheiden müssten. Die Hoffnung, das Angebot einer Gesamtschule in Anspruch nehmen zu können, habe von CDU und FDP einen Dämpfer verpasst bekommen.

Etwas irritiert zeigt sich die Stadtschulpflegschaft auch über den Auftritt der Leitung des Oberpleiser Gymnasiums in der Ausschusssitzung, die den Schulentwicklungsplan in Frage gestellt, falsches Zahlenmaterial beanstandet und die Expertise sogar als "Gefälligkeitsgutachten" tituliert habe: "Es entstand teilweise der Eindruck, als dass die Mehrheitsfraktionen nicht mit zehn, sondern mit elf Vertretern am runden Tisch saßen."

Leider hätten die Königswinterer Eltern im Bereich schulpolitischer Entscheidungen nicht den Rückhalt, den Eltern in vielen Nachbarkommunen von ihren verantwortlichen Politikern erfahren würden. "Hier wird der Elternwille als Auftrag an die Politik gesehen und im Sinne der Kinder umgesetzt", so die Stadtschulpflegschaft. In Königswinter sei das Demokratie-Verständnis bei einigen Koalitionsvertretern im Schulausschuss leider verloren gegangen.

Positive Zeichen im Hinblick auf die Gründung einer Gesamtschule in Oberpleis würden die Aktivitäten von Verwaltung und Schulleitungen, hier in erster Linie der Realschule und der Hauptschule in Oberpleis, vermitteln.

"Es wäre zu begrüßen, dass zu den bereits angekündigten Informationsabenden die noch fehlenden Beschlüsse gefasst wären, die Gründungsvorbereitungen der Gesamtschule einen großen Schritt nach vorne machen würden und allen Eltern die Gewissheit gegeben würde, dass Ratsbeschlüsse immer noch eine gewisse Verbindlichkeit haben und die Chance einer zukunftsorientierten Gestaltung der Schullandschaft wahr genommen wird", so die Stadtschulpflegschaft.

Dies gelte vor allem für Schüler, die keinem Leistungsniveau eines G 8-Gymnasiums entsprechen und deren weitere Schullaufbahn an einer Gesamtschule alle Qualifikationen ohne einen weiteren Schulwechsel in der Zukunft ermöglichen würde. mel

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