Finanzen in Königswinter Stadt will Zuschüsse an Kitas nicht kürzen

KÖNIGSWINTER · Ausgaben im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sollen 2015 nur leicht steigen

Auch im kommenden Jahr steigen die Ausgaben der Stadt im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Allerdings fällt der Anstieg wohl deutlich moderater aus als zuletzt. Das geht aus dem Haushaltsentwurf des Kämmerers für 2015 hervor, der am Donnerstag, 6. November, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorberaten wird. Nach dem Entwurf wird das Defizit im Teilergebnisplan des Jahres 2015 im so genannten Produktbereich 06 knapp 8,1 Millionen Euro betragen. Ordentliche Erträge in Höhe von 7,1 Millionen Euro stehen dabei Aufwendungen in Höhe von 15,2 Millionen Euro gegenüber.

Zum Vergleich: Im Haushalt 2014 wurde von einem Defizit von 7,9 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings rechnet der Kämmerer inzwischen auch im laufenden Jahr mit Wenigeraufwendungen im Bereich der Jugendhilfe in Höhe von 310 000 Euro. 2011 und 2012 hatte das Defizit im endgültigen Ergebnis bei jeweils rund 6,7 Millionen Euro, 2013 bei 7,2 Millionen Euro gelegen. In den Bereichen, in denen noch vor einem Jahr ein deutlicher Anstieg der Ausgaben in 2014 erwartet worden war, geht der Kämmerer jetzt von gleichbleibenden Kosten aus. So erwartet er zum Beispiel, dass die Zahlungen an Leistungserbringer nicht zunehmen werden.

Aufgrund der Fallzahlenentwicklung in diesem Jahr wurden die Ansätze bei einzelnen Leistungen zum Teil sogar verringert. Ein Beispiel: Nachdem für das laufende Jahr zunächst die Unterbringung von vier Kleinkindern in Fachpflegestellen geplant war, letztendlich dort jedoch nur zwei Kinder untergebracht wurden, wird der Ansatz jetzt reduziert. Dagegen gab es eine sprunghafte Zunahme von ambulanten Hilfefällen, insbesondere Schulbegleitungen und zwei kostenintensive Heimunterbringungen.

Bei der Heimunterbringung geht die Verwaltung für 2015 allerdings von einer gleichbleibenden Zahl von 15 Fällen aus. Besonders über diesen Punkt war vor Gründung des eigenen Jugendamtes am 1. Januar 2008 intensiv diskutiert worden. Bei durchschnittlichen Kosten von 60.000 Euro pro Heimplatz hatten Skeptiker auf das Risiko explodierender Kosten hingewiesen.

Zu den Leistungserbringern zählen auch die konfessionellen Kooperationspartner wie die Familien- und Erziehungsberatungsstellen des Caritasverbands und der Diakonie in Bonn sowie die externe sozialpädagogische Familienhilfe, die ihre Pauschalen erhöht haben, weshalb der Ansatz hier erhöht wurde.

Gerne werden die Kitas vernehmen, dass die Verwaltung bei den freiwilligen Zuschüssen für die Kindertagesstätten in Höhe von 350.000 Euro im kommenden Jahr nichts kürzen möchte.

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