Rückstau von Wasser bei Starkregen Stadt Königswinter will Eigentümern helfen

Königswinter · Es kann sich jederzeit wiederholen. Das schwere Unwetter, das im Juni vor allem Oberdollendorf und die Altstadt heimgesucht hat, war bereits das zweite innerhalb von zwei Jahren. Viele Hausbesitzer waren betroffen, weil ihre Keller voll Wasser liefen.

Damit die Grundstückseigentümer künftig ihre Objekte besser vor Schäden durch den Rückstau von Wasser schützen können, möchte die Stadt sie mit einem Handlungsleitfaden informieren und bei Bedarf auch individuelle und kostenlose Hilfe anbieten. "Die Starkregenereignisse nehmen eher zu. Viele Häuser sind aber nicht auf dem neuesten Stand der Technik", sagt der Technische Dezernent Theo Krämer.

Die öffentlichen Kanäle seien prinzipiell gut gerüstet. "Kein Kanal ist aber für die Aufnahme derartiger Wassermengen bemessen. Würde die Stadt solche Starkregenereignisse in die Dimensionierung ihrer Kanäle einfließen lassen, würde dies zu einer erheblichen Verteuerung der Anschlussbeiträge und Abwassergebühren führen, über die der Grundstückseigentümer das öffentliche Kanalnetz mitfinanziert", so Krämer.

Umso wichtiger sei es daher, dass jeder Grundstückseigentümer eine intakte Entwässerung seines Grundstückes hat und gegebenenfalls für eine ausreichende Rückstausicherung in seiner Abwasserleitung sorgt. Gegen Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz könne man sich letztlich nur durch Vorsorge auf dem eigenen Grundstück absichern.

Alle Gegenstände, die der Entwässerung dienen wie Bodenabläufe, Waschbecken, Waschmaschinen, Duschen oder Toiletten, die tiefer als die Straßen- oder Geländeoberkante liegen, sollten dringend gegen Rückstau gesichert werden. Das gilt vor allem dann, wenn sie unterhalb der Rückstauebene und unterhalb des öffentlichen Kanals liegen und schon im Normalbetrieb über eine Pumpe entsorgt werden.

Aber auch wenn Waschbecken oder Duschen zwar höher als der Kanal, aber unter der Rückstauebene liegen, empfiehlt die Stadt, entsprechende Vorkehrungsmaßnahmen zu treffen.

Abwasser, das unterhalb der Rückstauebene anfällt, sollte über eine automatisch arbeitende Pumpe und eine Rückstauschleife der Kanalisation zugeführt werden. Bei allen Neubauten sollte diese Lösung grundsätzlich vorgesehen werden. Die Stadt weist darauf hin, dass ein nachträglicher Einbau oft nicht mehr möglich ist, ohne die Nutzung der Kellerräume infrage zu stellen.

In solchen Fällen ist aber immer noch eine Sicherung durch den Einbau von Rückstauverschlüssen an geeigneter Stelle - im Idealfall außerhalb der Gebäudegrundplatte - möglich, wobei diese bei fäkalienhaltigem Abwasser elektrisch betrieben werden müssen. Dabei handelt es sich um Klappen, die das Wasser nur in eine Richtung fließen lassen und automatisch schließen, sobald zurücklaufendes Wasser gegen die Fließrichtung drängt. Damit kann größer Schaden abgewendet werden.

Die Stadt will den Eigentümern bei der Frage helfen, wo eine Rückstausicherung sinnvoll anzuordnen ist. Für Fragen stehen die Mitarbeiter des Abwasserwerks zur Verfügung. Eine Terminabsprache unter 02244/889121 (Frau Böhmer) ist zu empfehlen.

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