Käufer kommt aus Hennef Stadt Königswinter verkauft den Bahnhof

KÖNIGSWINTER · Bei all den Negativschlagzeilen über die Altstadtsanierung gibt es endlich mal wieder eine positive Nachricht. Die Stadt hat nach jahrelangen Verhandlungen mit der Bahn, dem Abschluss eines Entwidmungsverfahrens und der Klärung einer Vielzahl von rechtlichen Fragen Ende Dezember den Kaufvertrag für das Empfangsgebäude des Königswinterer Bahnhofs unterzeichnet.

Käufer ist das Unternehmen LBB Immobilien. Das Hennefer Unternehmen, das bereits den Hennefer Bahnhof mit einem Wirtshaus erfolgreich zu neuem Leben erweckt hat, wird das denkmalgeschützte Gebäude modernisieren und mit einer Gaststätte mit Außengastronomie auf dem Vorplatz, einem Kiosk und weiteren Nutzungen wiederbeleben. Das Investitionsvolumen wird sich voraussichtlich auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen.

Bereits im Jahr 2004 hatte die städtische Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) den Bahnhof von der Deutschen Bahn AG übernommen, die das Gebäude im Rahmen des Programms "100 Bahnhöfe" günstig angeboten hatte. Es gab zahlreiche Interessenten für eine Nutzung, doch alle machten einen Rückzieher.

Schließlich vermietete die WWG das Gebäude an eine Bäckerei. Doch erneut hatte man Pech. Die Bäckerei ging nach Angaben des WWG-Geschäftsführers Andreas Pätz bereits nach kurzer Zeit pleite. Man traf sich vor Gericht wieder. Die Stadt ging im Januar 2009 gegen den Pächter per Räumungsklage vor.

Es dauerte dann bis September 2010, bis das Gericht der Stadt in allen Punkten recht gab. Der Pächter war bis dahin allerdings, wie Pätz berichtet, spurlos vom Erdboden verschwunden, so dass er als Verlierer des Verfahrens auch die Gerichtskosten schuldig blieb.

Allerdings hätte die Stadt den Bahnhof ohnehin nicht zu einem früheren Zeitpunkt verkaufen können. Erst im Jahr 2012 wurde die Entwidmung des Gebäudes mit dem Umbau der technischen Anklagen durch die Deutsche Bahn AG abgeschlossen. "Bis dahin lag die Planungshoheit immer noch bei der Bahn, obwohl wir das Gebäude bereits im Jahr 2004 erworben haben", sagt Pätz.

Mit dem jetzigen Käufer befand sich die WWG bereits seit längerer Zeit in Verhandlungen. "Er hat uns bis jetzt zur Seite gestanden", sagt Pätz. Mit den Arbeiten solle schon sehr bald begonnen werden. Bahnhof und Bahnhofsvorplatz sollen in Zukunft ein Ensemble bilden.

Die Umgestaltung des Vorplatzes und der Bahnhofsallee ist ein weiteres Projekt der Regionale 2010, für das die Förderzusage der Bezirksregierung bereits vorliegt. Bahnhof und Vorplatz sollen in jedem Fall in diesem Jahr fertiggestellt werden. "2013 fängt gut an", freut sich Pätz.

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