Fachkräftemangel spürbar Stadt Königswinter findet keine Bewerber

Königswinter · Nach erfolglosen Ausschreibungen ist das Technische Dezernat der Stadtverwaltung Königswinter am stärksten von Vakanzen betroffen. Jetzt setzt die Stadt vermehrt auf die Ausbildung im eigenen Haus - doch der Fachkräftemangel ist spürbar.

 Wo bleiben die Bewerber? Blick aus dem Königswinterer Rathaus-Standort in der Altstadt.

Wo bleiben die Bewerber? Blick aus dem Königswinterer Rathaus-Standort in der Altstadt.

Foto: Frank Homann

In der Königswinterer Stadtverwaltung wurden im Jahr 2018 insgesamt 72 Stellenbesetzungsverfahren abgewickelt. 57 Stellen konnten erfolgreich besetzt werden, zwei Verfahren waren bis zum 31. März 2019 noch nicht abgeschlossen.

Gerade im technischen Bereich gibt es aber weiter Engpässe: Von den 13 Verfahren, bei denen Stellen nicht nachbesetzt werden konnten, betrafen allein neun dieses Dezernat. Das geht aus einem Bericht der Stadtverwaltung hervor. Das Ergebnis spiegelt den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt. Besonders betroffen sind das Gebäudemanagement, die Stadtplanung und die Technische Planung.

Eine Stelle konnte gerade besetzt werden, weil die Techniker- zur Ingenieurstelle aufgewertet wurde. „Langsam verbessert sich die Lage. Unsere Maßnahmen zeigen Wirkung“, sagt der Beigeordnete Dirk Käsbach, der für die Personalentwicklung zuständig ist. Als Konsequenz aus den Vakanzen setzt die Verwaltung verstärkt auf Ausbildung.

Sechs Azubis jährlich wären nötig

Man geht davon aus, dass jährlich sechs Azubis für den Verwaltungsbereich eingestellt werden müssen, um allein die Altersfluktuation in den kommenden Jahren auszugleichen. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wird 2022 erwartet.

Für den Einstellungsjahrgang 2019 wurden bereits vier Auszubildende gefunden. Zwei weitere Stellen konnten bislang aber noch nicht besetzt werden und befinden sich erneut im Ausschreibungsverfahren.

In Anlehnung an den Rettungsdienstbedarfsplan des Rhein-Sieg-Kreises ist auch beabsichtigt, zum 1. September vier weitere Ausbilder zum Notfallsanitäter einzustellen. Das Assessment-Center für das laufende Ausschreibungsverfahren findet im Mai statt.

Für die dauerhaft geplanten 18 Ausbildungsplätze allein im Bereich Verwaltung werden derzeit die organisatorischen und personellen Voraussetzungen geschaffen oder weiterentwickelt. Bisher waren bei der Stadt insgesamt zwar 16 Azubis beschäftigt, aber nur sieben von ihnen im Bereich Verwaltung.

Die Stadt weist in einer Vorlage für die Sitzung des Haupt-, Personal- und Finanzausschusses auch darauf hin, dass ihr gerade am Standort Altstadt massive Grenzen gesetzt seien. Dort sitzen die Geschäftsbereiche Ordnung, Schule und Soziales.

Logische Folge: Mehr Ausbilder

In die Rahmenpläne für die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten und Bachelor-Studiengängen wurden die Servicebereiche Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Technische Verwaltung als zusätzliche Ausbildungsorte genommen.

Die Ausbildung ist laut Stadt auch nur dadurch möglich, dass zu den bisherigen Ausbildern weitere hinzukommen. Im Februar haben fünf Beschäftigte ihre Eignungsprüfung erfolgreich abgeschlossen.

Um den Rettungsdienst nach den Gesetzesvorgaben zu besetzen, absolviert eine größere Zahl an Rettungsassistenten aus dem Stellenpool des Rettungsdienstes in einer Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2020 die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter.

Zudem plant die Stadt in Kürze als strategische Ausrichtung die Erarbeitung eines Schlüsselkompetenzmodells. Ein solches Modell bildet systematisch die Kompetenzen ab, die für Kommunen einen besonders hohen Stellenwert haben.

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